Bei ihrer Premiere in der Schleswig-Holstein-Liga werden die Handballerinnen Opfer ihrer eigenen Nervosität und verlieren mit vier Toren.

Reinfeld. Detfred Dörling hatte keine Erklärung für das 60 Minuten lang von Nervosität geprägte Auftreten seiner Mannschaft. Harmlose Abschlüsse und zahlreiche zum Teil haarsträubende Fehler führten zu der 24:28 (9:12)-Niederlage seiner Handballerinnen von der HSG Reinfeld/Hamberge gegen den TSV Lindewitt. In Normalform hätte der Aufsteiger seine Premiere in der Schleswig-Holstein-Liga gewinnen können. "Es ist mir ein Rätsel, warum selbst die routinierten Spielerinnen zu keinem Zeitpunkt ihre Unsicherheit ablegen konnten", sagte der Trainer. Es könne keine Entschuldigung sein, dass die Partie der Auftakt in der neuen Spielklasse war.

In heimischer Halle brachte Lina Tonding ihr Team gleich mit 1:0 in Front - es blieb die einzige Führung der Stormarnerinnen. Der Spielgemeinschaft gelang es nicht, an die guten Leistungen in der Vorbereitung anzuknüpfen. Tempogegenstöße wurden oftmals zu ungenau ausgespielt, die gegnerische Torhüterin kaum geprüft. Zwar zählte Arno Möller 25 verschossene Bälle. "Aber die waren alle so schwach geworfen, dass sie keine Gefahr darstellten", so der Mannschaftsbetreuer. Auch die Abwehr sei im Vergleich zu den Testspielen ein "reiner Hühnerhaufen" gewesen.

Als endgültigen Knackpunkt des Spiels machte Möller den Beginn des zweiten Durchgangs aus. Die Gastgeberinnen betraten das Feld mit der Devise, den überschaubaren Rückstand von drei Toren schnellstmöglich zu egalisieren - und kassierten gleich sechs Gegentore, während sie selbst nur einmal trafen. Beim Zwischenstand von 10:18 war die Partie zu Gunsten der Gäste entschieden.

"Wir bewerten die Niederlage nicht als Beinbruch", sagte Möller. "Über das Spiel wird zu reden sein, aber wir werden jetzt nicht tiefstapeln." Die Stormarnerinnen haben sich mit einem Platz unter den ersten Fünf ein ehrgeiziges Saisonziel gesetzt.

Immerhin zehn starke Minuten machten Mut für die harte Saison. Nach einer taktischen Umstellung eine Viertelstunde vor Schluss gelang es den Reinfelderinnen, den Rückstand etwas erträglicher zu gestalten. In dieser Phase waren sie die bessere Mannschaft. Vermehrt konnte aus einer gefestigten Deckung zu Tempogegenstößen angesetzt und der Rückstand zeitweise auf drei Tore reduziert werden. Erfolgreichste Werferin war Rika Tonding mit zwölf Treffern. Am Sonnabend (19 Uhr, Friedrich-Hebbel-Straße) müssen die Reinfelderinnen zur zweiten Mannschaft der HSG Tarp-Wanderup.

Die weiteren Tore für die HSG Reinfeld/Hamberge erzielten: Lara Zube (3), Jessica Fuhlbrügge, Janine Sachse (je 2), Laura Beth, Kerstin Albrecht, Maike Waldeck, Lina Tonding, Svenja Tonding (je 1).