Die Steinburger profitieren erst in der Schlussphase des Kreisderbys der Schleswig-Holstein-Liga von ihren Kraftvorteilen.

Ahrensburg. 30 Sekunden der Nachspielzeit waren noch nicht abgelaufen, doch als kein Fußballer des SSC Hagen Ahrensburg mehr den Anstoß ausführen wollte, machte Schiedsrichter Andreas Raschka (SSV Großensee) der Partie ein Ende und elf Hagener sanken enttäuscht zu Boden. Gerade hatte Philipp Baasch mit seinem Treffer zum 3:1 (1:1)-Endstand das Stormarnderby der Schleswig-Holstein-Liga zugunsten des SV Eichede entschieden. Die Gastgeber hatten den Favoriten aber lange zittern lassen.

Die Ahrensburger fanden überraschenderweise besser in das erste Aufeinandertreffen der beiden Vereine überhaupt in einem Punktspiel. Der Aufsteiger ging engagiert in die Zweikämpfe, wirkte bissiger als der Gegner. Nach zwölf Minuten trat Spielmacher Timo Twachtmann einen Freistoß scharf in den Eicheder Fünfmeterraum. Von Kai Pohlmann prallte der Ball an den Fuß von Petrik Krajinovic und von dort aus in die Maschen - Eigentor. Kein guter Beginn auch für Neuzugang Tom Pöhls, der das erste Mal im Eicheder Tor stand. "Es war zwar kein hunderprozentiger Torwartfehler, aber er hätte die Situation klären können", sagte Trainer Oliver Zapel, der nicht nur an der Leistung seines Schlussmannes etwas auszusetzen hatte. "Alles was wir uns für das Spiel vorgenommen und antrainiert haben, muss auf dem Weg von der Kabine auf das Spielfeld verloren gegangen sein", kritisierte er das Auftreten seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit.

Dass der SV Eichede den Ausgleich erzielte, war ebenfalls einer Standardsituation und einem Torwartfehler zu verdanken. Robert Block versuchte, einen hohen Ball abzufangen, übersah dabei aber Moritz Hinkelmann, der per Kopf zum 1:1 traf (34. Minute).

"Es ist besonders bitter, dass wir dem Gegner mit einem unnötigen Fehler den Ausgleich ermöglicht haben", sagte der Ahrensburger Trainer Jan Jakobsen. Bis zum Pausenpfiff hielt seine Mannschaft dem Druck der Gäste stand. Hinkelmann vergab die einzige Chance zur Führung (45.)

Im zweiten Durchgang waren die Steinburg bemüht, Kontrolle über das Spiel zu erlangen, und nun das zweikampfstärkere Team. Sie ließen aber weiterhin Zielstrebigkeit vermissen. "Ich hatte in dieser Phase nicht den Eindruck, dass die Mannschaft das Tor erzwingen wollte", sagte Zapel. So brachte erst das zweite Eigentor des Tages seine Schützlinge in Front. Hinkelmann flankte den Ball von der rechten Seite an den Fünfmeterraum, wo Bojan Stäcker zu spät reagierte und die Kugel ins eigene Netz abfälschte (76.).

Als Grund für die unglückliche Niederlage machte Jakobsen mangelnde Cleverness aus. "Mit der kämpferischen Leistung bin ich einverstanden. Aber es wäre sogar ein Sieg möglich gewesen." Sein Kollege sah das naturgemäß anders. "Auch wenn ich nicht zufrieden bin, haben wir verdient gewonnen", so Zapel. Wir haben uns im zweiten Durchgang viele Chancen herausgespielt." In der Schlussphase standen die Gäste im Minutentakt frei vor Robert Block, hätten in der 81. Minute aber um ein Haar den Ausgleich kassiert. Der sonst unauffällige Daniel Scharf umkurvte Pöhls, scheiterte aber am auf der Torlinie stehenden Krajinovic.

In der Folge schlug der SV Eichede einmal mehr in dieser Saison Kapital aus den Kraftvorteilen gegenüber dem Gegner. Allein Torwart Block konnte sich auf Ahrensburger Seite wehren, hielt stark gegen André Kossowski (85.), Baasch (88.) und Torge Maltzahn (89., 90.). In der Nachspielzeit war er gegen den Lupfer von Baasch machtlos.

De SV Eichede steht weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz, die Hagener rutschten auf Rang zwölf ab.

SSC Hagen Ahrensburg: Block - Herklotz, Lembke, Lindenau, Jokisch (33. Stein) - K. Pohlmann (68. C. Lantz), Twachtmann, Stäcker, Janelt - Scharf, R. Pohlmann (74. Leptien).

SV Eichede: Pöhls - Plate (80. Schubring), Krajinovic, Jan-Ole Rienhoff, Fischer - Kummerfeldt, Hinkelmann, Berchie - Schmidt, Kolodzick (84. Baasch), Kossowski.