Im Stadtderby zwischen den beiden Fußball-Bezirksligamannschaften lässt der FC Voran Ohe dem TSV Reinbek beim 6:0 keine Chance.

Reinbek. Das Reinbeker Stadtderby zwischen den Fußballern der TSV Reinbek und dem FC Voran Ohe hat den erwartet einseitigen Verlauf genommen. Der Favorit auf den Bezirksliga-Meistertitel fuhr beim Abstiegskandidaten mit 6:0 (2:0) einen deutlichen Sieg ein, überzeugte dabei aber nicht.

Drei Pflichtspiele, drei Siege. Die Oher Bilanz liest sich gut. Trainer Peter Martens ist aber weiterhin unzufrieden mit dem Auftreten seiner Spieler. Im Grunde hätte die Mannschaft nicht besser gespielt als beim kuriosen 6:4-Sieg im Pokalspiel gegen den Kreisliga-Klub Lauenburger SV, nach dem er kaum ein gutes Haar an seinem Team gelassen hatte. "Immerhin haben wir in der Defensive besser gestanden", sagte er.

+++ Eichede demonstriert seine Stärke +++

Der krasse Außenseiter verbuchte im ersten Durchgang einen Teilerfolg, indem er fast eine halbe Stunde lang den eigenen Kasten sauber hielt. Nach einem Eckball parierte Frank Böse zunächst einen Torschuss von Marcel Schmidt. Niklas Müller-Leitloff staubte zum 1:0 ab (30. Minute). Böse war wegen der auch auf der Torwartposition äußerst dünnen Personaldecke eingesprungen. Zwischen 1995 und 1996 absolvierte der heute 43-Jährige acht Bundesligaspiele für den FC St. Pauli. Nach Jörn Schwinkendorf ist er somit der zweite ehemalige Profi, der der TSV in dieser Saison aushalf. Er wird jedoch ebenso wie Schwinkendorf bald wieder durch einen jungen Spieler ersetzt.

Auch nach dem ersten Gegentor präsentierten sich die Schützlinge von Rainer Buschke stabiler, im Gegensatz zur 0:11-Klatsche am ersten Spieltag gegen den SV Nettelnburg/Allermöhe. "Das war schon eine deutliche Steigerung", sagte der Trainer. "In der ersten Halbzeit haben wir gut dagegengehalten." Kurz vor dem Pausenpfiff musste sein Team den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Yannik Luz traf mit einem Schuss aus 18 Metern. "Das Tor kurz vor der Pause tat weh. Das hat uns viel Kraft genommen", sagte Buschke.

Im zweiten Durchgang sorgte Ohe für deutlichere Verhältnisse. Der eingewechselte Lukas Maximilian Müller spielte Frank Punert frei, der eiskalt zum 3:0 vollstreckte (57.). Richtig deutlich wurde es dann erst in den letzten zehn Minuten. Nach einem Eckball traf der eingewechselte Innenverteidiger Daniel Walek per Kopf (81.). "Für ihn freut es mich besonders", sagte Martens. Der 19-Jährige absolvierte sein erstes Spiel im Erwachsenenbereich. Nach einer Hereingabe von Jens-Hendrik Schenkenberg erzielte Punert sein zweites Tor (82.), um kurz später zum 6:0-Endstand nachzulegen (87.).

Martens sieht gespannt den nächsten Auftritten seiner Mannschaft entgegen. Beim heutigen Spiel im Hamburger Oddset-Pokalwettbewerb erwartet sie mit dem SC Schwarzenbek einen starken Gegner am Amselstieg (19.30 Uhr). Am kommenden Sonnabend (16 Uhr, Henriette-Herz-Ring) mit der Spitzenpartie beim SV Nettelnburg/Allermöhe die nächste schwierige Aufgabe. "Jetzt wird sich zeigen, ob wir unsere gute Verfassung der Vorbereitung verloren haben", sagte Martens. "In den kommenden Spielen müssen wir wieder zu unserer Normalform zurückfinden."

Der TSV Glinde ist gut in die Bezirksliga-Saison gestartet. Nach dem spektakulären 3:3 (1:1) gegen den FSV Geesthacht, als der Aufsteiger einen 1:3-Rückstand wettmachte, gewann er beim SC Europa mit 2:0 (1:0). Im ersten Durchgang erspielten sich die Gäste ein klares Übergewicht. Dem verdienten Führungstor von Sebastian Kaufmann (33.) hätten weitere Treffer vorangehen und folgen müssen.

Nach der Pause verlor der TSV hingegen den Faden - und nach 70 Minuten den gerade erst eingewechselten Tobias Kehr, der sich einen schmerzhaften "Pferdekuss" zuzog. Weil Trainer Mario Scheck bereits drei Mal ausgetauscht hatte, musste seine Mannschaft die Schlussphase in Unterzahl bestreiten. Scheck hofft auf eine baldige Genesung Kehrs. Die ohnehin schon stark ersatzgeschwächten Glinder waren mit nur 14 Feldspielern angereist, ein Ersatztorwart saß nicht auf der Bank.

Scheck: "Die zehn Spieler haben super gekämpft und wenige Tormöglichkeiten zugelassen." Die zwei Chancen, die sich der Gegner doch herausspielten, entschärfte der gute Torwart Christoph Schneider. In der Schlussminute erzielte Kaufmann das erlösende 2:0.