Nach dem Aufstieg müssen die Ahrensburger Fußballer in der Schleswig-Holstein-Liga bestehen. Aber der Trainer will nicht auf Defensivfußball setzen.

Ahrensburg. Die Fußballmannschaft, die den SSC Hagen Ahrensburg in die Schleswig-Holstein-Liga geführt hat, bleibt dem Verein weitestgehend erhalten. Die Verantwortlichen um den neuen Trainer Jan Jakobsen haben sich bewusst dafür entschieden, keine großen Veränderungen vorzunehmen. "Die Spieler, die den Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga geschafft haben, sollen auch die Belohnung kriegen", sagt Jakobsen, der in der vergangenen Saison noch die zweite Mannschaft des Vereins trainiert hat.

Die Belohnung gibt es in Form von Spielen, die nun nicht mehr mit der gleichen Dominanz bestritten werden können, wie im Aufstiegsjahr. So wird sich das Team auf Veränderungen einstellen müssen, auch wenn diese nicht im Kader ersichtlich sind. Im Pokalspiel gegen Holstein Kiel (0:4) war schon so etwas wie eine neue Ausrichtung zu erkennen, als Hagen in der Defensive, zu der bisweilen alle elf Spieler gehörten, sehr viel Laufarbeit verrichtete, immer wieder die Räume eng machte. Aber den naheliegenden Verdacht, seine Mannschaft würde sich künftig in jedem Spiel wie ein Underdog verhalten, weist der Trainer von sich. "Wir wollen uns nicht immer nach dem Gegner richten", sagt er. "Wir werden so manchen überraschen." Insbesondere von den Heimspielen verspricht sich der Däne "eine Art Spaßfußball." Der Kunstrasenbelag, der noch immer für viele Teams ungewohnt ist, könnte zum Vorteil werden.

Vielleicht gelingt es dem SSC auf diese Weise auch, endlich mehr Zuschauer an den Sportplatz in der Hagener Allee zu locken. Der Zuspruch hielt sich in der vergangenen Saison trotz guter Spiele in Grenzen. Zum groß angeworbenen Spiel gegen Holstein Kiel kamen enttäuschende 450 Zuschauer. "Vielleicht muss es sich nur noch herumsprechen, was hier geboten wird", sagt Jakobsen. "Wir haben ein junges, hungriges Team, das sich mit starken Gegnern messen wird. Das muss die Leute doch anziehen."

Die Vorbereitung verlief nicht ideal. Der verlängerten Aufstiegssaison geschuldet blieb wenig Zeit für Training und Testspiele. Durchgehend fehlten urlaubsbedingt mehrere Spieler. Beim Erstrundenspiel im Schleswig-Holstein-Pokal gegen den Breitenfelder SV offenbarten sich trotz des 3:1-Sieges Probleme in der Defensive. Körperlich ist die Mannschaft noch nicht bei einhundert Prozent. Angesichts des Auftaktprogramms könnte das zum Problem werden. Die Saison beginnt mit zwei englischen Wochen, innerhalb von 14 Tagen hat Hagen fünf Spiele zu bestreiten. Am Sonntag, 5. August, ist mit Flensburg 08 gleich ein Team zu Gast, das unter den besten fünf der Liga anzusiedeln ist. Darauf folgen zwei Auswärtsspiele, am Mittwoch, 8. August, beim SV Todesfelde und am Sonnabend, 11. August, beim SV Henstedt-Ulzburg.

"Ich werde wohl auf Rotation setzen müssen", sagt Trainer Jakobsen. Immerhin seien derzeit 16 Spieler Anwärter auf einen Stammplatz. Auf einigen Positionen stünde also gleichwertiger Ersatz zur Verfügung. Gesetzt ist in der Innenverteidigung Kapitän Erik Lembke, auch Bojan Stäcker und Timo Twachtmann haben ihren Platz sicher. Die Pohlmann-Zwillinge Kai und Rico sollten ebenfalls der ersten Elf angehören. Wer das Tor hüten wird, ist dagegen noch nicht entschieden. Robert Block hat sich mit seiner überragenden Leistung gegen Holstein Kiel zwar einen kleinen Vorsprung gegenüber Neuzugang Christoph Martens erarbeitet, der gegen Breitenfelde eine durchwachsene Partie lieferte und zudem noch verletzt ausfällt. Aber der Trainer schreibt ihn noch nicht ab.

Die Zielsetzung ist klar. "Der Klassenerhalt - egal wie", sagt Jakobsen. Egal wie, aber umso erfreuter wäre er, wenn Hagen tatsächlich auf die Weise besteht, wie er es sich erhofft. Mit Spaßfußball.