Tennisherren 30 des THCA spielen Ende des Monats um den Aufstieg in die eingleisige Zweite Bundesliga.

Ahrensburg. Auf ihren Ehrenteller müssen sie zwar noch gut achteinhalb Monate warten - den gibt es erst auf der nächsten Mitgliederversammlung des Tennis-Verbandes Schleswig-Holstein im März kommenden Jahres in Kiel. Doch das war den Tennisherren 30 des THC Ahrensburg nach dem 5:4 beim TC Alsterquelle zunächst einmal völlig egal. Dank des sechsten Sieges im sechsten Spiel ist die Mannschaft erstmals in der Klubgeschichte norddeutscher Meister und darf jetzt sogar auf den Sprung in die Zweite Bundesliga hoffen.

Auf diesen historischen Erfolg stießen die Spieler anschließend auf einer kleinen Feier im heimischen Klubheim mit ein paar Gläsern Bier an. "Wenn nicht schon zahlreiche Glückwunsch-Nachrichten auf meinem Handy eingegangen wären, könnte ich es immer noch gar nicht glauben", sagte Mannschaftsführer Lars Borgstede. "Wir hatten nach dem Aufstieg nicht im Traum daran gedacht, um den Titel mitspielen zu können." Die Ahrensburger hatten sich lediglich den Klassenerhalt als Ziel gesetzt.

Der Meisterschaftsgewinn in der Regionalliga Nord-Ost hing bis zum letzten Ballwechsel am seidenen Faden: Denn eine Niederlage von Jochen Werner und Lars Borgstede im Abschlussdoppel gegen Sergei Khrolenkov/Dirk Grabowski hätte bedeutet, dass Verfolger Uhlenhorster HC in der Tabelle noch vorbeigezogen wäre. Doch das Ahrensburger Duo bewahrte die Nerven, gewann knapp mit 5:7, 7:5, 10:6. Zuvor hatten der morgens aus Kopenhagen angereiste dänische Spitzenspieler Kasper Warming (6:4, 6:3 gegen Ingmar Deneke), Jochen Werner (6:0, 6:4 gegen Sergei Khrolenkov) Dean Danzi (6:2, 6:1 gegen Christian Ladehoff) und Warming/Michael Jeglinski (6:1, 6:4 gegen Ingmar Deneke/Alexander Peetz) für einen 4:4-Zwischenstand gesorgt.

Für Borgstede gibt es gleich mehrere Gründe für den unerwarteten Titelgewinn: "Zum einen war ein bisschen Glück mit im Spiel, schließlich haben wir fünf der sechs Begegnungen nur mit 5:4 gewonnen." Mitentscheidend sei jedoch auch der einmalige Teamgeist: Die meisten spielen schon seit 20 Jahren zusammen, und auch wer nicht zum Einsatz kommt, ist bei den Begegnungen immer dabei, um die Kameraden zu unterstützen.

Borgstede: "Eine große Hilfe war auch, dass wir selbst in Auswärtsspielen immer mehr Anhänger dabei hatten als die jeweilige Heimmannschaft. Das hat sicher dazu beigetragen, noch ein paar Prozent mehr an Motivation herauszukitzeln."

Herausragender Ahrensburger war Jochen Werner, der weder im Einzel noch im Doppel ein Match verlor. Als seine persönlichen Spieler der Saison bezeichnete Borgstede jedoch zwei andere: "Dass Dean Danzi mit 43 Jahren nur ein Einzel verloren hat, finde ich schon imponierend. Und Jan Heffter hat ebenfalls einige Punkte beigesteuert, die wir nicht eingeplant hatten."

Wie geht es jetzt weiter? Die Meister der vier Regionalligen spielen am letzten Juli-Wochenenden in zwei Entscheidungsspielen die beiden Aufsteiger in die eingleisige Zweite Bundesliga aus. Da neben den Ahrensburgern bislang nur der SC Safo Frankfurt (Regionalliga Süd-West) und Blau-Weiß Flüren (Regionalliga West) als Titelträger feststehen und in der Süd-Ost-Staffel noch bis Mitte dieses Monats gespielt wird (derzeit führen der TTC Iphitos München und TC Dachau 1950 die Tabelle verlustpunktfrei an), stehen Gegner und Spielort für das Aufstiegsspiel noch nicht fest. Dennoch sind die Ahrensburger schon heiß auf die Partie.

Von akribischer Vorbereitung kann jedoch keine Rede sein: Borgstede wird den Großteil seiner Zeit bis dahin mit der Organisation der Ahrensburg Junior Open (9. bis 12. Juli) und des anschließenden Preisgeldturniers für Herren und Damen (19. bis 22. Juli) verbringen, andere fahren mit ihren Familien zunächst einmal in den Urlaub.