Oberliga-Basketballherren des TSV Bargteheide besiegen 1. SC Norderstedt im Pokal und sind zum ersten Mal beim Final Four dabei.

Bargteheide. Welch eine Spannung, welch eine Dramatik und was für ein Finale! Die Basketballherren des TSV Bargteheide liegen im Viertelfinale des Landespokalwettbewerbs gegen den 1. SC Norderstedt 30 Sekunden vor Spielende noch 63:64 hinten, ehe Centerspieler Torben Gode sein Team mit einem Zwei-Punkte-Treffer in Führung bringt. Elf Sekunden vor Schluss foult Norderstedts Rico Kernchen Sören Meinken, der von seinen zwei Freiwürfen einen verwandelt. Bargteheide führt nun 66:64. Die Gäste scheitern im Gegenzug mit einem Wurf, der lediglich den Korb streift. Daniel Buczkowski sichert sich den Rebound und wird prompt gefoult. Beide Freiwürfe verwandelt der in diesem Spiel überragende Guard sicher zum 68:64 (29:38)-Endstand.

Damit ist die Überraschung perfekt: Der Tabellenzweite aus der Oberliga wirft die neuntplatzierten Norderstedter aus der Zweiten Regionalliga aus dem Pokal. "Dies ist ein perfekter Jahresabschluss für uns. Wir sind als Team aufgetreten und haben einen großen Rückstand aufgeholt", sagte Gregor Krönke, der in seiner vierten Saison als Bargteheider Trainer zum ersten Mal mit seiner Mannschaft das Final-Four-Turnier erreicht hat. Auch für die Basketballsparte des Klubs ist es der größte Erfolg der vergangenen Jahre.

Krönkes Mannschaft hatte im ersten Viertel noch klar das Nachsehen. Die Gäste standen kompakt in der Defensive und nutzten ihre Chancen, während die Treffsicherheit bei den Stormarnern zunächst zu wünschen übrig ließ. Mit 13:22 lagen die Gastgeber nach dem ersten Viertel hinten, ehe sie den zweiten Durchgang mit 16:16 zumindest ausgeglichen gestalten konnten. Norderstedt zeigte bis hierhin aber die reifere Spielanlage.

Einen Schock musste Bargteheide bereits in der elften Minute verkraften, als sich Leistungsträger Sebastian Wichmann bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit eine Bänderverletzung im Fuß zuzog und nicht mehr mitwirken konnte. "Unser Respekt war anfangs sehr groß. Nach Sebastians Verletzung forderte Gregor von uns: 'Jetzt erst recht.' Unsere Moral hat dann wirklich gestimmt", sagte Center Jan Lehnhoff, der acht Punkte erzielte. Nach dem 29:46 in der 24. Minute, also einem Rückstand von sogar 17 Punkten, schienen die Gäste die Partie bereits gewonnen zu haben, während sich Bargteheide aber langsam steigerte.

Nach dem 42:52 am Ende des dritten Abschnitts trat der Gastgeber mit mehr Selbstvertrauen auf und schaffte nach einem 11:0-Punkte-Lauf beim 53:52 (34. Minute) seine erste Führung. Das Spiel war nun ausgeglichen und blieb bis zum Ende spannend. Besonders der angeschlagene Buczkowski mit 17 und Gode mit 15 Punkten drehten in der Schlussphase richtig auf. Krönke: "Wir haben im Laufe der Partie einen Zahn in der Defensive zugelegt. Plötzlich lief es bei allen. Gezweifelt an unserer Siegchance hatte ich aber ohnehin nie. In diesem Jahr haben wir uns gut weiterentwickelt."

Das Final-Four-Turnier wird dann im April an noch unbekannter Stelle ausgetragen werden. Bargteheide trifft im Halbfinale auf den Staffelgegner Lübecker TS II. In dieser Saison sind die beiden Teams noch nicht gegeneinander angetreten. In der Serie 2010/11 gab es für beide Mannschaften jeweils einen Sieg im direkten Vergleich. Im zweiten Halbfinale stehen sich der Kieler TB (auch aus der Oberliga) sowie Cup-Favorit SC Itzehoe gegenüber, der in der Ersten Regionalliga derzeit Tabellendritter ist.

Die weiteren Punkte für den TSV Bargteheide erzielten: Moritz Hansen (11), Sören Meinken, Gerrit Reimers, Sebastian Wichmann (je 5) und Lukas Fleischhauer (2).