Die Idee entstand auf einer Geburtstagsfeier.

Bad Oldesloe. Detlef Rädisch, der Erste Vorsitzende des VfL Oldesloe, war unter den Gästen, statt Geschenken gab es Geldspenden für einen guten Zweck. Der Jubilar hatte es sich so gewünscht. Am Ende kam eine nennenswerte vierstellige Summe zusammen. Solche Abende wünscht sich Rädisch in Zukunft auch zugunsten seines Klubs, deshalb hat Stormarns ältester Sportverein nun die VfL-Stiftung gegründet - zunächst mit einem Grundstock von 5000 Euro. Das Geld ist, ebenso wie künftige Zustiftungen, für alle Zeiten eingefroren. Nur die Kapitalerträge können entnommen werden, zweckgebunden versteht sich, also für den Breiten- und insbesondere den Jugendsport im VfL Oldesloe.

Der 1862 gegründete Klub, 2870 Mitglieder stark, hat damit nach dem WSV Tangstedt und dem THC Ahrensburg als dritter Sportverein im Kreis eine eigene Stiftung, wobei: Im rechtlichen Sinne handelt es sich genau genommen um einen sogenannten Stiftungsfonds unter dem Dach der Bürger-Stiftung Stormarn, die sich um die Verwaltung kümmert. Intern war das Vorhaben zunächst durchaus umstritten, auch der 5000 Euro wegen, die der VfL als Mindestbetrag bereitstellen musste.

"Die Umsetzung war ein langer Prozess", sagte Rädisch. "Was wir jetzt angestoßen haben, ist ein langfristiges Projekt. Die ersten Früchte kommen erst in zehn oder 20 Jahren." Bis dahin soll das Stiftungsvermögen deutlich gewachsen sein, nach Möglichkeit auch mit Mitteln des Vereins selbst. Vor allem aber eben dank Spenden, die insbesondere von dem VfL Oldesloe verbundenen Privatleuten kommen könnten. Für Rädisch ist die Stiftungsgründung ein strategischer Schritt, um den Verein zukunftsfähig zu machen. Die Mitgliederzahlen sind im Moment zwar nur leicht rückläufig, aufgrund der demografischen Entwicklung und dem Trend zu Alternativangeboten wie Fitnessstudios ist jedoch eine negative Entwicklung wahrscheinlich.

Alte Rekordzeiten mit 3500 Sportlern sind ohnehin vorbei. "Gleichzeitig laufen uns die Kosten davon", so Rädisch. Eine Steigerung der Mitgliedsbeiträge sei indes nur in engen Grenzen durchsetzbar. Zukunftssicherung bedeutet beim VfL Oldesloe indes immer auch, sich bestmöglich vor hausgemachten Finanzproblemen zu schützen. Der Traditionsklub ist in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind, war zuletzt vor sieben Jahren in eine bedrohliche Schieflage geraten. "Es ist ja bekannt, dass wir in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben, der Verein heruntergewirtschaftet wurde", sagte Rädisch. Ein echtes Gegenmittel ist da zwar auch eine Stiftung nicht, zumindest aber soll sie eine langfristig solide Basis sein.

Schon ganz bald könnte sich indes eine Geburtstagsfeier positiv auf das Stiftungsvermögen auswirken. 2012 wird der VfL Oldesloe 150 Jahre alt, die Feierlichkeiten beginnen im Februar. Ein guter Anlass, mögen sich Rädisch und sein Vorstand denken, um Unterstützung für ein schnelles Wachstum des Kapitals zu werben.