Die Stormarner Tischtennis-Herren verlieren das Verfolgerduell der Zweiten Liga beim TTC indeland Jülich unglücklich mit 6:9.

Siek. Wang Yansheng erklärte sich sofort bereit, den Mannschaftsbus zurück in den hohen Norden zu steuern: "Nach diesem Spiel kann ich sowieso nicht schlafen." Da sollten doch lieber diejenigen ein Auge zudrücken, die am nächsten Morgen zur Schule oder zur Arbeit mussten. Es wurde keine fröhliche Heimfahrt für den Spielertrainer des SV Siek und seine Teamgefährten durch die neblige Nacht. Nach einer 6:9-Niederlage beim TTC indeland Jülich drohen die Vorzeige-Asse des Stormarner Tischtennissports im Mittelmaß der Zweiten Liga zu versinken.

Wegen der gesetzlichen Bestimmungen Nordrhein-Westfalens, die Sportveranstaltungen am Totensonntag nachmittags verbieten, hatte die Partie erst um 18 Uhr begonnen. Um 22.15 Uhr wurden die Platten hochgeklappt. Wang Yansheng fand erst um 5.30 Uhr morgens Bettruhe, nachdem er zuvor die Dänen Jakob Asmussen und Mikkel Hindersson in einem Hotel unweit des Düsseldorfer Flughafens, den Berliner Deniz Aydin am Ahrensburger Bahnhof und Irfan Cekic in Glinde abgeliefert hatte. Ihnen allen gab der Spielertrainer noch mit auf den Weg, dass sie nun nicht traurig sein sollen. Letztlich fehlte nur ein Funke Glück. Von sieben Fünfsatzpartien gewannen die Sieker nur zwei. Dreimal nacheinander hatten sie mit 9:11 im entscheidenden Durchgang das Nachsehen.

Der Auftakt war noch verheißungsvoll. Wang/Cords, Asmussen/Hindersson und Aydin mit einem Erfolg über Ricardo Walther sorgten für die 3:1-Führung. Dann nahm das "Unheil" seinen Lauf. Wang verspielte gegen Jean Lauric eine 2:0-Satzführung. Im dritten Satz vergab er einen Matchball. Die nächsten, die hauchdünn unterlagen, waren Hindersson und Asmussen. Anstatt auf 6:1 davon gezogen zu sein, hieß es 3:4. Das war die entscheidende Phase in dieser spannenden Partie, der fast 200 Fans beiwohnten. Erfolge von Cekic über Michael Servaty, Wang über Walter und Hindersson über Christian Strack reichten nicht mehr, die Wende zu vollziehen.

Als Folge davon setzten sich die Jülicher (10:4) zwei Zähler von den Siekern (8:6) ab. Die Verlierer aber stehen nun unter dem Druck, beim Tabellenzweiten Hertha BSC (10. Dezember) punkten und ohnehin am 11. Dezember ihr Heimtreffen gegen den TTS Borsum gewinnen zu müssen. Sonst sind die Titelträume auch in dieser Saison nicht zu verwirklichen. Für den formverbesserten Aydin steht am ersten Dezember-Wochenende die Teilnahme an der Bundes-Endrangliste in Seligenstadt auf dem Programm.

Und was sagt die innere Uhr, die Wang Yansheng dazu zwang, gestern um 8.30 Uhr schon wieder aus den Federn zu kriechen? "In Berlin wird es schwer, es ist aber nicht aussichtslos. Warten wir die Hinrunde noch ab, bevor wir ein Fazit ziehen."

Unterdessen freut sich Sieks "Zweite", den Fans am Sonnabend von 19 Uhr an ein echtes Oberliga-Spitzenspiel in der Mehrzweckhalle anbieten zu können. Gegen Verfolger FT Eiche Kiel (12:2) geht es für den verlustpunktfreien Tabellenführer darum, frühzeitig die Weichen Richtung Titelgewinn zu stellen. Halbzeitmeister sind die Sieker nach dem 9:3 bei Aufbau Parchim schon. Schwierigkeiten hatten zu Beginn noch Jan Hauberg und Sven Brockmüller beim 3:2 gegen Marcin Jarkowski und Slawomir Cylmik. Den Rest besorgten Marcel Boeglin (2), Rafael Schulz, Brockmüller, Mulid Kushov, Marc Mussäus Schulz/Boeglin und Kushov/Mussäus (je 1).