Kreisligafußballern droht nach 3:7 gegen Türkspor Oldesloe doch noch der Abstiegskampf

Ahrensburg. Es war der Spieltag der Torfestivals in der Fußball-Kreisliga Stormarn, und als alle 44 Treffer aus sieben Partien notiert waren, schlug beim TuS Hoisdorf Trainer Stefan Grau Alarm. Mit 3:7 hatte seine Mannschaft gegen den nicht gerade als Überflieger bekannten SV Türkspor Bad Oldesloe verloren, und nun, fürchtet der Coach, könnte es doch noch einmal spannend werden im Abstiegskampf. "In dieser Verfassung langt es einfach nicht für die Kreisliga", sagte Grau, selbst der mit nur sieben Zählern auf dem ersten Abstiegsplatz beheimatete SV Hammoor könne so noch zur Gefahr werden.

Aus den vergangenen neun Partien holte Hoisdorf nur einen Sieg, präsentierte sich bei der zweiten hohen Pleite nacheinander im zweiten Durchgang erneut erschreckend schwach. "Dabei haben wir uns früher als sonst getroffen, viele Dinge noch einmal angesprochen", so Grau. "Aber wenn man davon auf dem Platz kaum etwas sieht, muss man sich fragen, ob die Spieler überhaupt noch zuhören." So zehrt der Klub im Moment von seinem guten Saisonstart und hat auch nach dem Sturz auf den drittletzten Rang noch immer einen recht komfortablen Vorsprung von sieben Zählern auf die Abstiegszone.

Konkurrent Hammoor verlor trotz ansprechender Leistung mit 0:2 beim Vizemeister und Tabellenvierten SV Timmerhorn-Bünningstedt. Das sieglose Schlusslicht SC Union Oldesloe sagte das Duell mit dem VfL Tremsbüttel aus personellen Gründen ab, die Partie wird nachgeholt.

Hoisdorfs Bezwinger SV Türkspor steuert nach dem Wiederaufstieg indes strammen Schrittes auf den Klassenverbleib zu, verbesserte sich auf Rang neun und wähnt sich nun sogar in der Lage, dem an zweiter Stelle stehenden Stadtrivalen VfL Oldesloe eins auszuwischen. "Wir sind für das Derby gerüstet", verkündete Trainer Gökhan Akdemir für die Partie am Sonntag im Kurparkstadion. Illusionen macht er sich trotzdem nicht, "wir wollen vor allem besser aussehen als beim 0:5 im Hinspiel", sagte er. Aber auch der VfL ist in Form, siegte nach zweimaligem Rückstand gegen den SSC Hagen Ahrensburg II mit 4:2.

Beinahe ebenso prekär wie in Hoisdorf ist inzwischen die Situation des SV Hamberge, der im Vergleich zum TuS nur einen Punkt mehr auf dem Konto hat und bei der 3:6-Niederlage gegen den Witzhaver SV erneut konditionelle Probleme offenbarte. Für die Gäste, zuvor in zehn Partien nur einmal siegreich, brachte das seltene Erfolgserlebnis den Sprung vom 14. auf den elften Platz. Der Tabellenachte FC Ahrensburg beendete eine ebenso lange Durststrecke mit einem 5:2 gegen den Zwölften TSV Bargteheide II, ein Ergebnis, das aus Sicht der Verlierer unter widrigen Umständen zustande kam. Trainer Frank Witte hatte nur elf Mann zur Verfügung, musste mit Nico Völker einen gelernten Mittelfeldspieler ins Tor stellen. Trotzdem gingen die Gäste mit 2:0 in Führung, "aber danach hatten wir zu viele merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen gegen uns zu verkraften", sagte Witte.

Den höchsten Sieg des Spieltags feierte der WSV Tangstedt, gleich mit 8:1 fertigte der Spitzenreiter den SSV Pölitz ab. Bis zur Pause hatte sich Pölitz nur unnötige Fehler vor den ersten drei Gegentreffern vorzuwerfen, "am Ende müssen wir aber froh sein, nicht zweistellig verloren zu haben", sagte Sprecher Jens-Peter Ehrlich. Nach dem Debakel sortiert sich der Klub neu und stellt keine Ansprüche mehr auf einen Platz weit oben. "Wir werden uns jetzt auf andere Dinge konzentrieren, vor allem darauf, die vielen Gegentreffer abzustellen", so Ehrlich. Pölitz liegt nun acht Punkte hinter Tangstedt.

Das breite Feld der Titelanwärter hat sich damit von sieben auf fünf Teams reduziert, denn der Höhenflug des SC Elmenhorst scheint nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge beendet. Gegen die Spitzenklubs fehlt dem Neuling noch ein Quäntchen Klasse. Nach dem 2:2 gegen den VfL Tremsbüttel und dem 0:1 beim SV Timmerhorn-Bünningstedt unterlag die Elf von Trainer Karsten Drube nun auch dem Tabellendritten Preußen Reinfeld mit 0:1. Drube nahm es gelassen: "Wir stehen als Aufsteiger trotzdem glänzend da."