Abstiegsgefährdete Oberligafußballer erkämpfen gegen den TSV Buchholz 08 einen Punkt

Oststeinbek. Geduld kann ja manchmal eine entscheidende Tugend sein im Fußball, diesmal diente sie vor allem als Veranschaulichung für den Reifeprozess eines jungen Teams. "Früher hätten wie uns locken lassen und noch zwei Treffer kassiert", sagte Trainer Stefan Kohfahl. Dass der Oststeinbeker SV im Oberligaspiel gegen den TSV Buchholz 08 auch nach der Roten Karte gegen Lukas Kettner (76. Minute, Schiedsrichterbeleidigung) in Überzahl taktisch diszipliniert spielte, statt kopflos auf den Sieg zu drängen, war die positive Seite des 1:1 (1:1).

Die andere Hälfte des Trainerfazits fiel dann aber fast zwangsläufig negativ aus, weil die abstiegsgefährdeten Stormarner aus ihrer optischen und numerischen Überlegenheit nur wenig Kapital schlugen. Kohfahl: "Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen, hinterher bin ich es nicht." Der Coach hatte alle vier vorherigen Duelle mit seinem Ex-Klub verloren.

Auch diesmal reisten die Niedersachsen als klarer Favorit an, konzentrierten sich angesichts eines halben Dutzends Verletzter aber beinahe ausschließlich auf Defensivarbeit. Weil dem OSV im Sturm Ruhe und Genauigkeit fehlten, entwickelte sich eine Partie mit wenigen Tormöglichkeiten, doch die Gäste nutzten schon ihre erste Chance. Mirko Schulz spielte den Ball am Mittelkreis völlig unbedrängt Marian Grühn in die Füße, der mit seinem Flachschuss aus fast 30 Metern auch Torwart Christoph Werth schlecht aussehen ließ (22.). Bei den Oststeinbekern häuften sich danach die Fehler, deshalb kam der Ausgleichstreffer von Lamin Jawla auf Vorarbeit von Schulz zu diesem Zeitpunkt überraschend (28.).

Kohfahl hatte erneut seine Abwehr umstellen müssen, weil nach Seyhmus Atug (gesperrt) und Samed Topuzovic (verletzt) auch Christian König ausfiel. Der Mannschaftskapitän trug vom Festtag des Testspiels gegen den HSV (1:6) eine Woche zuvor einen Nasenbeinbruch als Andenken an die Bundesligaprofis davon. "Dennis Diekmeier war es, mit der Schulter", sagte König. OSV-Stürmer Felix Rehr, der nach seinem Tor gegen die "Rothosen" diesmal die Chance zum 1:0 vergab (18.), fuhr vom Kunstrasen direkt zum Arzt. Im Gewühl hatte sich der 19-Jährige eine drei Zentimeter lange Risswunde über dem Auge zugezogen und musste vorzeitig ausgewechselt werden. Im Kellerduell am Freitag gegen den SC Vorwärts-Wacker will er wieder dabei sein.

Oststeinbeker SV: Werth - Jawla, Knüppe, Stenzel, Lasko - Meier (89. Wiegratz), Bozan, Mokaddem, Schulz (73. Sejdi) - Rehr (67. Okur), Pohlmann.