Regionalliga-Spitzenreiter dominieren weiter in der Regionalliga und besiegen schwachen Aufsteiger TSV Husum souverän mit 3:0.

Oststeinbek. Gegen einen Konkurrenten, der ohne Auswechselspieler antritt, voll konzentriert zu agieren, fällt vielen Mannschaften schwer. So fanden auch die Volleyball-Männer des Oststeinbeker SV gegen den mit lediglich sechs Spielern angereisten TSV Husum äußerst mühsam in die Partie. Am Ende stand dann aber doch ein klarer 3:0 (25:18, 25:10, 25:14)-Erfolg des Regionalliga-Spitzenreiters zu Buche.

"Wir haben mit unser besten Sechs begonnen, um gar nicht erst in die Bredouille zu geraten", sagte Spielertrainer Björn Domroese. Doch sein Team agierte anfangs mit angezogener Handbremse. Halbherzige Angriffsschläge landeten im Aus oder Netz, sodass die junge Mannschaft des Gegners, deren Kader eigentlich aus 13 Akteuren besteht, leichtes Spiel hatte. Der 2,06 Meter lange Linkshänder Carsten Ove Hempel bereitete den Stormarnern zudem zu Beginn Probleme. Nach dem 14:16-Rückstand minimierte der OSV aber die Zahl seiner Fehler, Außenangreifer Steffen Remus sorgte für einige Punktgewinne, während bei den Husumern die Konzentration nachließ.

Eine gute Leistung zeigte von Anfang an René Jahrend, der vor Saisonbeginn vom VT Ludwigslust gekommen war. "Er hat gute Lösungen bei der Passauswahl gefunden", lobte Domroese. Für Jahrend war es der zweite Einsatz von Anfang an und es wird wohl nicht sein letzter bleiben, da der etatmäßige Zuspieler Timo Timpe aufgrund einer Fußverletzung noch mehrere Wochen ausfallen könnte. "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, es fehlt die Abstimmung mit meinen Mitspielern", sagte Jahrend, der im niedersächsischen Seevetal wohnt und dort auch als Löschmitteltechniker arbeitet. Der 29-Jährige fühlt sich nach eigener Aussage sehr wohl in seinem neuen Team, das sich neben dem Volleyball auch schon einmal zum Billard oder Dartsspielen trifft.

Ende des zweiten Satzes wurde er von Christian Braun ersetzt, der im Sommer vom Regionalligaabsteiger TSV Graal-Müritz nach Stormarn gewechselt war und kurz vor Schluss sehenswert mit einer Finte punktete. Zum Zeitpunkt von Brauns Einwechslung war die Spannung aber längst raus. Bei den Gästen schwanden die Kräfte - und Selbstvertrauen war auch keines mehr vorhanden. So lagen die Oststeinbeker sogar mit 16:1 vorn. Daher wechselten Domroese und sein Trainerkollege Daniel Prade fleißig durch. Auch Martin Stromecki, Michael Thiel und Valentin Begemann erhielten Einsatzzeiten, wobei vor allem Begemann gute Aktionen hatte. Prade: "Valentin deutet im Training schon an, wie wichtig er für uns werden kann. Im Spiel wird er sicher noch etwas Zeit brauchen."

Unzufrieden mit seiner eigenen Leistung war Domroese, der sich ungewöhnlich viele Fehler leistete und zu Beginn des zweiten Durchgangs gegen Stromecki selbst auswechselte. "Gut war, dass wir unser Niveau nach der Leistungssteigerung gehalten haben. Unser Annahmespiel hat mir gefallen. Insgesamt haben wir aber sicher noch Reserven, Luft nach oben", sagte der Außenangreifer.

Aufgrund der 1:3-Niederlage des Verfolgers VfL Pinneberg in Ludwigslust haben die Oststeinbeker ihre Tabellenführung ausgebaut. Kein anderes Team in der dritthöchsten Liga steht jetzt noch ohne Minuspunkte da, während der OSV in vier Spielen lediglich einen Satz abgegeben hat. Nach einem spielfreien Wochenende reisen die Stormarner am Sonnabend, 5. November, 20 Uhr (Sachsenweg), zum punktlosen Schlusslicht, dem Aufsteiger Niendorfer TSV.