Kreisliga-Fußballer müssen sich im Spitzenspiel gegen das Überraschungsteam SC Elmenhorst mit einem 2:2 begnügen

Ahrensburg. 250 Zuschauer, Nachbarschaftsduell, Festtag in der Fußball-Kreisliga Stormarn. Und wieder staunten alle über einen Aufsteiger, der unerschrocken und von Euphorie getragen in den Kreis der Spitzenmannschaften vorgedrungen ist. Nach acht Siegen in Folge musste sich der SC Elmenhorst zwar diesmal mit einem Unentschieden begnügen, ist aber seit zehn Runden unbezwungen. Auf eine längere Serie kann nach dem 2:2 (1:2) nur noch Gegner VfL Tremsbüttel verweisen, der seit dem 20. März saisonübergreifend in 24 Partien in Folge nicht zu schlagen war.

Kampf war Trumpf im Derby, und nachdem Schiedsrichter Christoph Zamek (SSC Hagen Ahrensburg) hüben wie drüben schon jeweils einen Mann unter die Dusche geschickt hatte, erreichte die Begegnung in Minute 84 ihren Siedepunkt: Freistoß für Elmenhorst von Alexander Agné, am Fünfmeterraum will Christopher Moses ins Tor köpfen und kommt sich dabei mit Schlussmann André Philipp ins Gehege. Der Ball fliegt zum 2:2-Endstand ins Netz, ein Gerangel folgt und viele Diskussionen. Mit etwas Abstand blieben folgende Sichtweisen: "Der Schiri hat uns den Sieg genommen, weil der Treffer irregulär war", sagte VfL-Trainer Marco Schier. "Wenn er das Tor nicht gibt, muss er Elfmeter pfeifen, weil es ein Foul von Philipp war", entgegnete SCE-Coach Karsten Drube.

Nachdem Tremsbüttels Lambert Ann in der Schlussminute den Pfosten getroffen hatte, herrschte zumindest Einigkeit, dass der Punktgewinn für Elmenhorst ein wenig schmeichelhaft war. "Wie wertvoll dieses Ergebnis für uns ist, wird man erst am Saisonende sehen", sagte Schier, dessen Team nach dem sechsten Unentschieden Tabellendritter bleibt. Elmenhorst ist mit nur einem Punkt weniger Sechster.

Dem VfL steht zum Abschluss der Hinrunde am Sonntag die bislang vielleicht härteste Prüfung bevor, denn es geht gegen Spitzenreiter WSV Tangstedt. Die Wilstedter sind ausgeruht, nachdem zuletzt Gegner SV Hammoor gar nicht erst antrat. Acht Mann aus erster und zweiter Mannschaft habe er nur zur Verfügung gehabt, sagte Trainer Andreas Schewski, "aber ich gehe davon aus, dass es eine einmalige Sache war".

Auch Elmenhorst hat mit der Reise zum Tabellenfünften SV Timmerhorn-Bünningstedt gleich das nächste Spitzenspiel vor der Brust, fürchtet vor allem die Unberechenbarkeit des mit einem 5:1 beim SV Hamberge wieder erstarkten Vizemeisters. Gerüchte, mehrere Spieler seien unzufrieden und im Winter wechselwillig, wies Trainer Thomas Runge zurück: "Im Moment habe ich nicht den Eindruck, dass die Jungs auseinandergehen wollen."

Timmerhorn scheint die eigene Krise überwunden zu haben und stürzte zugleich Gegner Hamberge in Turbulenzen. In der 21. Minute stand es schon 0:4, "dieser Auftritt war eine Frechheit", sagte Trainer Jörg Röricht. "Aber das passiert, wenn man nur mit fünf oder sechs Mann trainiert." Am Donnerstag will Röricht intern "fragen, wie es weitergehen soll". Darüber wird beim Schlusslicht SC Union Oldesloe nicht erst seit dem 0:5 gegen den SSC Hagen Ahrensburg II gegrübelt. "Wir hangeln uns nur von Woche zu Woche", sagte Trainer Matthias Wurst.

Der TSV Bargteheide II (3:2 gegen den SV Türkspor) verbesserte sich indes auf einen einstelligen Tabellenplatz, das Aufeinandertreffen des FC Ahrensburg mit dem Witzhaver SV endete in einem spektakulären 4:4. Dank eines 1:0 beim TuS Hoisdorf wahrte der SSV Pölitz als Tabellensiebter den Anschluss nach ganz oben. Vor allem aber macht der VfL Oldesloe weiter Schlagzeilen, gewann auch das Duell der Erzrivalen gegen den SV Preußen Reinfeld mit 4:2 und beendete die Serie der Nordstormarner von sieben Punkt- und zwei Pokalspielsiegen hintereinander. Die Kreisstädter verdrängten ihre Gäste damit von Rang zwei. "Der Aufstieg ist nach wie vor kein Thema, aber wenn es passiert, werden wir es mitnehmen", sagte VfL-Obmann Jens Schenk, der die Zukunft des Traditionsvereins eher langfristig plant: "Wir wollen keinen Druck, sondern eine Mannschaft mit Perspektive aufbauen."