Die 13 Jahre alte Siekerin Lea Carlotta Laux holt bei den Landesmeisterschaften im Säbelfechten den Titel in der A-Jugend-Klasse.

Lütjensee/Siek. Charly ist ein begeistertes Fechttalent und gewann bei den A-Jugendlichen den Landesmeistertitel. Charly ist kein Junge, sondern heißt eigentlich Lea Carlotta Laux. "Als ich beim FC Lütjensee mit dem Fechten anfing, gab es zwei Leas. Deshalb nannte mich der Co-Trainer wegen meines zweiten Vornamens Charly", sagt die 13-Jährige, die seit dreieinhalb Jahren für den Stormarner Klub ficht.

Dabei ist die Siekerin, die laut Ergebnisdatei als "Charly" bei den schleswig-holsteinischen Meisterschaften in Bad Segeberg gestartet war, noch B-Jugendliche. In diesem Klassement siegte sie dreimal auf Landesebene, während sie als A-Juniorin erstmals erfolgreich war. Lea trainiert zweimal in der Woche. Ihre Vereinstrainerin Friederike Janshen, die amtierende U-50-Seniorenweltmeisterin, ist ihr Vorbild. Janshen ist von Leas Qualitäten überzeugt. "Lea arbeitet sehr konsequent im Training. Sie hat eine ruhige Art und besitzt einen großen Siegeswillen", sagt Janshen.

Die erste Hürde für Leas Gegnerinnen sei ihre Linkshändigkeit. Darauf müssten diese sich erst einmal einstellen können. Der Spaß beim Fechten steht für die 1,65 Meter lange Siebtklässlerin des Großhansdorfer Emil-von-Behring-Gymnasiums über dem Erfolg. Früher hat sie auch Eishockey in einem Jungenteam bei den Crocodiles Hamburg (Farmsener Turnverein) gespielt, doch heute hat das Fechten Priorität. Ihr Bruder Jannik, 15, holte sie einst zum Eishockey. Er spielt immer noch bei den Crocodiles.

Außerdem ist Lea bei den Fußball-C-Juniorinnen des SV Großhansdorf dabei. "Ich stehe in der Abwehr hinten links", sagt die Stormarnerin, die schon viele Bewegungsformen ausprobiert hat. "Ich mag außergewöhnliche Sportarten." Sie liest gerne Fantasybücher und freut sich jeden Sommer auf den Familienurlaub irgendwo in Südeuropa.

Beim Fechten entschied sich Lea irgendwann für den Säbel. "Damit geht es schneller zu, und man hat eine größere Trefferfläche als beim Florett", sagt Lea, die auch an Fechtlehrgängen im In- und Ausland teilnimmt. So war sie vor Kurzem mit ihren Vereinskollegen Philipp Rommel, Niki Schoppenhauer, Christopher Odinius und Jan Riedel bei einem Trainingskursus in Tauberbischofsheim. 2009 reiste sie mit ihrem Coach zu einem Lehrgang ins ungarische Szombathely.

In diesem Jahr erreichte sie zudem den sechsten Platz bei den deutschen Meisterschaften der B-Jugendlichen. Für 2012 visiert sie erneut die Qualifikation für die nationalen Wettkämpfe an. Janshen: "Sie muss bei Niederlagen aber lernen, damit umzugehen."

In Bad Segeberg setzte sich die Stormarnerin im Finale mit 15:3 Treffern gegen Sarah Sophie Zimmermann (Kieler MTV) durch. Dritte wurde Clara Maria Odinius (FC Lütjensee). Die Silbermedaille holte die Säbel-Herrenmannschaft des FC Lütjensee mit Leo Remstedt, Philipp Rommel und Niki Schoppenhauer. In der Einzelkonkurrenz belegte Niki den dritten Platz. Im Florett traten die Fechterinnen Clara Maria Odinius, Aylin Öncebe, Ana Maria Schmid und Anneke von Rehren als STG Lütjensee/Ahrensburg an und holten Silber. Florettfechter Jan Janetzke (FC Ahrensburg) verlor den Kampf um den dritten Platz gegen Henning Kelpe (FG Segeberg) 8:15 und wurde Vierter.