Die U-17-Basketball-Mädchen des Ahrensburger TSV starten am Sonntag beim SC Rist Wedel in ihre erste Saison in der höchsten Spielklasse.

Ahrensburg. Am Sonntag (13 Uhr, Am Steinberg, Wedel) starten die U-17-Basketball-Mädchen des Ahrensburger TSV in das Abenteuer Jugendbundesliga. Erster Gegner der Stormarnerinnen ist auswärts der SC Rist Wedel. Trainerin Angela Niack-Thänert geht ohne große Erwartungen in die Saison. Sie glaubt, dass ihre völlig neu zusammengestellte Mannschaft Zeit benötigen wird, bis sie als geschlossene Einheit auftreten wird. "Wir sind aber ohnehin klarer Außenseiter in dieser Spielklasse", sagt die 49-Jährige, die die Mannschaft zusammen mit Kollegin Kaya-Alina Jensen seit zwei Monaten trainiert. Beide Trainerinnen sind gleichberechtigt. Niack-Thänert: "Wir ergänzen uns sehr gut."

Die "Stormarn Wild Wings", wie sich die Ahrensburgerinnen nennen, sind zum ersten Mal in der höchsten nationalen Spielklasse dabei und werden wohl zunächst viel Lehrgeld bezahlen müssen. "Ich gehe davon aus, dass es für uns sportlich sehr schwer wird. Uns steht eine Lernsaison bevor", sagt der Sportliche Leiter Stefan Möller.

Der Unterbau für die eigene Damenmannschaft in der Zweiten Regionalliga Nord-West besteht aus 15 Mädchen, die aus vier Vereinen kommen und weiterhin auch für ihre Stammklubs spielen werden. Als Neuzugänge sind Yalda Ajubi, Sonja Grusche (beide vom Bramfelder SV), Emily Behrens, Jasmin Zimmermann (beide von TuRa Harksheide), Rowena Korten und Lena Peters (beide von der BG Ostholstein) nach Stormarn gewechselt. Mit Merle Bitter, Chelsea Darko, Josina Großmann, Louisa Mallien, Maxime Mönke, Nora Reimann, Clara Schwartz, Jennifer Struve und Kaja Witkowski kommen aber neun Akteurinnen vom ATSV. Niack-Thänert: "Wichtig wird es sein, schnell eine Stammformation zu finden."

Zu den Leistungsträgerinnen dürften vor allem die angehende Jugendnationalspielerin Clara Schwartz sowie Jasmin Zimmermann, Kaja Witkowski und Merle Bitter zählen. Das Trio schaffte gerade bei einem Sichtungstraining den Sprung zu einem Lehrgang des Deutschen Basketball Bundes, der im Dezember stattfinden wird. Alle vier spielen wie Josina Großmann bereits im Ahrensburger Damenteam mit. Jennifer Struve hingegen müsse nach mehreren Verletzungen in den vergangenen Monaten erst einmal wieder richtig fit werden, um in der Bundesliga dabei zu sein, so Niack-Thänert.

Die fünffache Mutter trainiert parallel zur Ahrensburger Bundesliga-Mannschaft noch zwei Damenteams von TuRa Harksheide. Ihre Tochter Ruth, 21, spielte zuletzt für die Rist Scala Ladybaskets in der Zweiten Bundesliga. Vor sieben Jahren war Jensen mit dem gleichen Team Vizemeister der Zweiten Liga geworden. Aufgrund einer Knieverletzung spielt die 25-Jährige heute nicht mehr aktiv Basketball. Sie coacht aber noch die U-13- und die U-15-Mädchen des Eimsbütteler TV.

In Deutschland gibt es vier Staffeln der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) mit insgesamt 29 Mannschaften. Die Ahrensburgerinnen treffen in der Nordgruppe auf sechs Gegner und müssen dafür auch nach Recklinghausen, Oberhausen und Herne reisen.

"Das ist für uns auch eine finanzielle Herausforderung", sagt Möller, der als Etat der Jugend-Bundesligamannschaft eine ähnliche Summe anvisiert wie beim eigenen Damenteam. "Wir wollen in der WNBL langfristig dabei sein." Zumindest hat der Verein für seine U-17-Mannschaft schon einen Trikotsponsor gefunden, im Gegensatz zu seinem Regionalligateam.

Aus dem jetzigen Team gehören nur Sonja Grusche, Rowena Korten, Louisa Mallien und Lena Peters dem älteren Jahrgang 1995 an, sodass elf Spielerinnen über diese Saison hinaus bleiben dürften. Mit Mirja Beckmann, Finja Kreye, Sonja Nagora und Lilli Stenzel stehen schon vier Mädchen des Jahrgangs 1998 bereit, die bereits mittrainieren, bis zum Herbst 2012 aber noch nicht im Spielbetrieb eingesetzt werden dürfen. Nach dem Ende der Punktspielserie Mitte Februar 2012 folgen Play-offs für die bestplatzierten sowie Play-downs für die schwächsten Teams. Mit dem Erreichen der Play-offs stünde der Klassenerhalt fest, der auch in den Play-downs möglich ist.

Nach der Verpflichtung des Damencoaches und Hamburger Auswahltrainers Carsten Schittkowski vor einem Jahr, dem mit Rang vier guten Abschneiden des Damenteams in der vergangenen Saison ist der Start in der Jugendbundesliga nun ein weiterer Schritt, um sich im Nordosten Hamburgs als Basketballhochburg im weiblichen Bereich zu etablieren. Möller: "Das ist unser Ziel und wir befinden uns auf einem sehr guten Weg dahin."