Das Männer-Handballteam muss zwölf Neuzugänge integrieren. Mit 1:7 Punkten sind die Stormarner Vorletzte der Landesliga Hamburg.

Ammersbek. Welcher Handballtrainer träumt nicht davon, eine eingespielte Mannschaft zu übernehmen? Dieter Badry ist kein Träumer und er war sich durchaus bewusst, dass sein Engagement beim THB Hamburg 03 mit einigen Risiken verbunden sein würde. Schließlich waren der in der Landesliga spielenden Hoisbütteler Männermannschaft aus der Vorsaison nur fünf Akteure erhalten geblieben. Badry, früherer Coach des niedersächsischen Verbandsligateams SGH Rosengarten-Buchholz, nahm die Herausforderung dennoch an und bringt es nun sogar auf zwölf Neuzugänge. Allerdings waren nicht alle eingeplant - auch nicht Torwart Nils Voss. Badry: "Er war auf einmal da. So ist das hier halt."

Daher steht dem 38-Jährigen ein großer Kader von 17 Spielern zur Verfügung. Dies ist beim THB nichts Neues, wo es immer schon viele Spieler, aber auch eine hohe Fluktuation gegeben hat. Quantität bedeutet aber noch nicht Qualität: Mit 1:7 Punkten liegen die Hoisbütteler derzeit auf dem vorletzten Tabellenrang. "Es wird einige Zeit dauern, bis wir eingespielt sind", sagt Dieter Fleischmann. Der 42 Jahre alte Kreisläufer ist so etwas wie der Gewinner der Vorbereitung. Zuvor spielte er für das zweite THB-Team in der Bezirksliga, ehe ihn Badry in die "Erste" holte. Der gebürtige Bayer zählt zu den erfahrenen Kräften in einer Mannschaft, in der viele Spieler direkt aus der der A-Jugend gekommen sind.

So auch Lennard Steen, 17, der im Erstrundenspiel des Hamburger Pokalwettbewerbs gegen seinen Exklub aus der Oberliga, die SG Hamburg-Nord, beim 19:37 (9:17) mit fünf Toren bester Werfer war. Aber auch Jan-Niklas "Nicki" Sievers ist jung, spielt ebenfalls im Rückraum und ist wie Steen groß gewachsen. Auf ihren Schultern ruhen die Erwartungen. ",Nicki' besitzt eine enorme Sprungkraft. Er benötigt wie seine Mitspieler ein richtiges Erfolgserlebnis", sagte Badry.

Er und Fleischmann sind sich sicher, dass aus dem bunt zusammengewürfelten Haufen noch eine richtige Mannschaft mit Teamgeist werden kann. "Die Stimmung im Training ist schon jetzt super", sagte Fleischmann. Badry will sein Team aber nicht zu sehr unter Druck setzen. "Wir dürfen noch nicht zu viel verlangen, müssen uns im Spiel aber mehr gegenseitig pushen", sagte der Coach, der in den ersten Partien selbst mitwirkte, dies künftig aber nur noch bei personellen Problemen machen werde.

Gegen Hamburg-Nord musste er auf die verletzten Mario Kaiser, Sören Krones und Gunnar Wendt verzichten, so dass ihm bald noch mehr Alternativen zur Verfügung stehen dürften. Mit Sven Person sowie den neuen Torhütern Marius Hielscher und Nils Voss haben die Hoisbütteler aber schon jetzt das Potenzial, um mindestens den anvisierten siebten Platz zu erreichen.

Der Vorletzte ist aber am Sonnabend (18.30 Uhr, Teichweg) gegen den Tabellenzweiten HG Hamburg-Barmbek III erneut nur Außenseiter. Badry: "Ich denke, wir brauchen noch Zeit bis zur Winterpause, um eingespielt zu sein."