Die Steinburger deklassieren den Heider SV. Die Tore verteilen sich auf sechs verschiedene Spieler. Schramm hielt einen Strafstoß.

Steinburg. Im Nachhinein schien Danny Schramm dann sogar dankbar zu sein für diese unnötige Aktion von Mannschaftskapitän Jan-Ole Rienhoff, der im Strafraum Tobias Hass vom Heider SV ziemlich rüde von den Beinen geholt hatte. Den fälligen Foulelfmeter nämlich parierte der Schlussmann des SV Eichede mit einer fast artistischen Leistung, als er fast schon im Liegen ein Bein nach oben riss und den Schuss von André Ladendorf mit dem Fuß abwehrte (75. Minute). So also bekam auch Schramm beim 6:0 (2:0)-Sieg der Steinburger noch Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Bis dahin war er nur ein einziges Mal in Erscheinung getreten, als ihm in der ersten Halbzeit, geblendet von der Sonne, ein allerdings folgenloser Fehler unterlaufen war.

Co-Trainer Danilo Blank konnte nach einer ansonsten vollkommen einseitigen Begegnung also zu Recht von einer "geschlossenen Mannschaftsleistung" sprechen: "Kein einziger ist abgefallen." Hinten sicher, vorn Nutznießer des Heider Fehlerfestivals, so kamen die Eicheder Fußballer zu ihrem höchsten Saisonsieg in der Schleswig-Holstein-Liga neben dem Triumph beim SV Schackendorf.

Schon der erste Angriff der Gastgeber war erfolgreich, abgeschlossen von Torge Maltzahn, der aus halblinker Position zur Führung traf (6.). Die dritte gute Offensivaktion brachte nur vier Minuten später das 2:0. André Kossowski wurde zunächst vom weit aus seinem Tor geeilten Torwart Mats Hinrichs zu Fall gebracht, Jan-Ole Rienhoff vollstreckte vom Elfmeterpunkt aus. Dennis Wagner hatte Pech, als er mit einem Hechtkopfball nur den linken Torpfosten traf (22.).

Viel mehr als das Versäumnis, nicht frühzeitig für die Entscheidung gesorgt zu haben, war den Stormarnern zur Pause kaum vorzuwerfen. Jan-Ole Rienhoff machte in seiner neuen Rolle als Innenverteidiger neben seinem Bruder Jacob eine gute Figur. Auch die Zentrale mit Wagner und Christian Rave für Jan-Ole Rienhoff und Michael Weiß (kam wegen einer Rippenprellung nur zu einem Kurzeinsatz) funktionierte.

Vorn trugen sich sowohl Kossowski (zum 4:0 in der 71. Minute) als auch Jan-Henrik Schmidt (zum 6:0 in der 81. Minute) in die Torschützenliste ein, das Duo war ein guter Ersatz für den verletzten Fabian Kolodzick und den angeschlagenen Philipp Baasch. Außerdem trafen Sebastian Meyer (59.) und der eingewechselte Jasper Kröhnert (78.), die den Ball jeweils nach schweren Versäumnissen der überforderten Heider Abwehr nur noch ins leere Tor schieben mussten.

"Man darf den Sieg nicht überbewerten, aber wir haben bewiesen, dass wir noch leben", sagte Blank. "Seit ein paar Leute ausfallen, sind wir enger zusammengerückt, die Stimmung ist sehr gut." Der Sieg war wie Balsam für den SVE, der nach wie vor ein gutes Stück entfernt ist von den eigenen Ansprüchen, als Tabellensechster nun aber zumindest eine hervorragende Ausgangsposition für die Qualifikation zum Hallenmasters von Schleswig-Holstein hat. Mitte November, am Ende der Hinrunde, werden die Tickets vergeben. Mit Heide haben die Steinburger gerade einen direkten Konkurrenten aus dem Feld geschlagen und stehen gegen den Breitenfelder SV und den Preetzer TSV vor lösbaren Aufgaben.

SV Eichede: Schramm - Bork (71. Kröhnert), Jan-Ole Rienhoff, Jacob Rienhoff, Fischer - Maltzahn, Wagner (71. Barsuhn), Rave, Sebastian Meyer - Schmidt, Kossowski (82. Weiß).