Ein böses Erwachen gab es für die Fußballfrauen des FFC Oldesloe bei ihrem Auswärtsspiel beim FF USV Jena II.

Bad Oldesloe. Gleich mit 1:6 (1:2) gerieten die Zweitliga-Fußballerinnen beim bis dahin auch erst einmal erfolgreichen Ligakonkurrenten unter die Räder. Dabei hätten ihnen die eigenen Schwächen im Abwehrverhalten bewusst sein müssen. Denn schon eine Woche vorher kassierten sie beim Tabellenführer BV Cloppenburg vier Gegentore.

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Spiele der Stormarnerinnen: Im Angriff lassen sie zu viele Torchancen aus und in der Abwehr leisten sie sich ständig gravierende individuelle Fehler, die zu eigentlich vermeidbaren Gegentreffern führen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass für den FFC Oldesloe in fünf Spielen mit dem 5:3 gegen die "Schießbude" Mellendorfer TV bisher erst ein Sieg heraussprang und die Mannschaft als Tabellenzehnter aktuell einen Abstiegsrang einnimmt. "Wir müssen unser Abwehrverhalten dringend verbessern", weiß Trainer Michael Clausen um die Schwäche seiner Mannschaft.

Besondere Probleme bereitete den Oldesloer Abwehrspielerinnen Jenas vierfache Torschützin Christiane Gotte. Erst lenkte Claudia Wenzel nach gerade einmal drei Minuten einen Freistoß der gegnerischen Angreiferin ins eigene Tor, dann verschätzte sich nach knapp einer halben Stunde Rachel Pashley bei einer Flanke, und prompt hatte es bis zur Pause zweimal eingeschlagen. Da sah es aber noch nicht nach der herben Niederlage aus, denn in der 19. Minute glich Kristin Engel zum 1:1-Zwischenstand aus. Erst nach dem Seitenwechsel nahm das Unheil seinen Lauf. Zwei weitere Treffer von Gotte sowie Tore von Dana Walther und Sabine Treml - und das Debakel war perfekt.

So hoch hatten die Stormarnerinnen in vier Jahren in der Zweiten Liga noch nicht verloren. Auf der Rückfahrt im Reisebus konnten sie sich auf einem Videomitschnitt der Partie ihre Fehler in aller Ruhe ansehen und ihre Schlüsse daraus ziehen.

Jetzt gilt es, schnell aus den Fehlern zu lernen, denn am Sonntag (14 Uhr) kommt die Reservemannschaft des deutschen Meisters 1. FFC Turbine Potsdam ins Stadion Buniamshof in Lübeck, wo der FFC Oldesloe in dieser Saison seine Heimspiele austrägt. Der Tabellendritte weiß nämlich, wie man Tore schießt. Die Potsdamerinnen gewannen gerade mit 15:1 gegen den Mellendorfer TV und sind mit jetzt 22 Treffern aus fünf Spielen die "Torfabrik" der Liga. Clausen: "Ein Sieg wäre wichtig für das Selbstvertrauen."

Doch schon vergangene Saison verloren die Oldesloerinnen beide Spiele gegen die Brandenburgerinnen.