0:4 in Norderstedt. Oberliga-Fußballer haben in elf Spielen schon 26 Gegentreffer zugelassen

Oststeinbek. Auf dem Namensschild Stefan Kohfahls im Pressekonferenzraum von Eintracht Norderstedt fehlte ein kleines "h", und Kohfahl wäre nicht Kohfahl, hätte er auf den Fauxpas nicht sogleich hingewiesen. So blieb dem Trainer des Fußball-Oberligaklubs Oststeinbeker SV zumindest die beruhigende Erkenntnis, dass neben seinen Spielern auch andere Fehler gemacht hatten an diesem Abend, der nicht viel Gutes brachte für den OSV. Das 0:4 (0:3) war eine "herbe Packung" (Kohfahl), und wenn sie bei der Eintracht auch eine leichte Rechtschreibschwäche haben mögen, wissen sie doch sehr genau, wie Oststeinbek zu bezwingen ist. Die vorherigen Oberliga-Gastspiele in Norderstedt hatten die "Men in Black" mit 0:5 und 0:3 verloren.

Der zweite Saisonsieg vor einer Woche, das spektakuläre 4:3 nach 1:3-Rückstand gegen den Meiendorfer SV, war also nicht der große "Brustlöser", auf den der Trainer seit Wochen hofft. Stattdessen offenbarte die Mannschaft altbekannte Probleme, die insbesondere in der Abwehr liegen. Nachdem zuletzt Seyhmus Atug einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, wurde diesmal Gideon Knüppe, der andere Innenverteidiger, zum Sicherheitsrisiko. Schon in der fünften Minute verursachte er so ungeschickt wie unnötig den sechsten Elfmeter im sechsten Spiel hintereinander gegen den OSV, Matthias Ribeau verwandelte sicher. Vor dem 0:2 verlor Knüppe den Ball an Milos Ljubisavljevic, damit war die Partei nach einer halben Stunde praktisch entschieden.

Der ehemalige Oststeinbeker Ivan Sa Borges Dju (36. Minute) und Linus Meyer (85.) erhöhten und hatten auch deshalb leichtes Spiel, weil manchem Oststeinbeker für den Naturrasenplatz die passenden Fußballstiefel und damit der rechte Halt auf dem feuchten Grün fehlten. "Mit einer solchen Abwehrleistung und solchem Schuhwerk kann man nicht Oberliga spielen", sagte Kohfahl. 26 Gegentreffer stehen jetzt in der Bilanz der Stormarner, das ist der schlechteste Wert aller Klubs - gemeinsam mit dem Schlusslicht TSV Sasel, das am Freitag zum Kellerduell an den Meessen kommt.

Dass sie mit 13 Toren nach wie vor zudem den zweitschwächsten Sturm haben, hätten die Oststeinbeker ändern können. In Durchgang eins tauchte Fatih Okur zweimal völlig frei vor dem Tor auf, nach der Pause brachten Alexander Pohlmann und Atug den Ball aus kurzer Distanz nicht über die Linie.

Oststeinbeker SV: Werth - Saglam (46. Lasko), Knüppe, Atug, Jawla - Meier (60. Rehr), Mokaddem, Topuzovic, Schulz (87. Sejdi) - Okur, Pohlmann.