Ein kleiner Schatten lag trotzdem auf dem achten Saisonsieg, denn die 2:7-Schmach von vor einem Jahr tilgte der BSV nicht ganz.

Barsbüttel/Reinbek. Simon Gottschling ging vom Feld, Dave Fehlandt kam als Einwechselspieler für seinen Papa, das war in der 79. Minute. Am Ende standen dann beide in der Torschützenliste des Barsbütteler SV. Vater und Sohn in einer Mannschaft, das soll in ein paar Monaten ein besonderes Kapitel einer Erfolgsgeschichte sein, die vom Gewinn des Meistertitels in der Fußball-Bezirksliga Hamburg erzählt.

Es sieht ganz gut aus im Moment für den BSV, der am zehnten Spieltag mit 6:2 (1:1) beim SV Nettelnburg-Allermöhe siegte, in der Tabelle aber nach wie vor den noch ungeschlagenen Lokalrivalen FC Voran Ohe vor sich hat.

Ein kleiner Schatten lag trotzdem auf dem achten Saisonsieg, denn die 2:7-Schmach am Henriette-Herz-Ring von vor einem Jahr tilgte der BSV nicht ganz. "Das hat uns schon geärgert", sagte Trainer Oliver Zapel, dem ansonsten fast alles gefiel. Nur über den zwischenzeitlichen Rückstand, ein Kontertor von Philip Siegmund (39. Minute), wird wohl noch zu reden sein. Bis dahin waren die Gäste zwar überlegen, kamen gegen die stabile Abwehr des Tabellenfünften jedoch kaum zu zwingenden Aktionen und Torgelegenheiten. Erst ein Abstauber von Prince Berchie (45.) brachte die Erlösung. "Hätten wir zur Pause in Rückstand gelegen, wäre der Druck noch viel größer gewesen", sagte Zapel.

In hitziger Atmosphäre markierte ein Elfmeter die endgültige Wende. Heftige Proteste gegen die Entscheidung brachten Sebastian Mrohs die Gelb-Rote Karte ein, und weil der Nettelnburger noch auf dem Feld stand, als Betim Haxhiajdini an den Punkt trat, musste der Strafstoß wiederholt werden - mit dem Ergebnis des Tores zum 2:1 (58.). "Danach haben wir im Stile einer Spitzenmannschaft gespielt", sagte Zapel. Gottschling (66., 77.), Haxhiajdini (75.) und Fehlandt mit einem 25-Meter-Schuss in den Winkel (87.) erhöhten. Trotz des Gegentreffers von Melih Medoglu (90.) war der strenge BSV-Coach schließlich so zufrieden, dass er seiner Mannschaft einen Tag trainingsfrei gab. "Das habe ich in meiner Trainerlaufbahn vorher noch nie gemacht", sagte Zapel.

Mit großem Respekt blickt der BSV nun dem Stormarnderby gegen den Aufsteiger TSV Reinbek entgegen, ein Team, das sich nach einem schwierigen Saisonstart im Aufwind befindet und nach dem 3:2 (1:0)-Heimsieg gegen den SC Vorwärts-Wacker II auf Rang neun der aktuellen Tabelle steht. Fabian Trama (14./Foulelfmeter) traf zum 1:0, Jan Ziolek zum 3:1 (90.), zwischendurch profitierten die Gastgeber von einem Eigentor (48.).

"Unser Zweikampfverhalten muss aber viel besser werden", sagte Trainer Matthias Räck, der sich im Duell mit Barsbüttel durchaus Chancen ausrechnet: "Die sind nicht unschlagbar. Aber man muss schon einen Tag erwischen, an dem alles stimmt." Das Kreisduell wird am Freitag um 19.30 Uhr am Soltausredder angepfiffen.

Eine Woche später kommt es dann zum lang ersehnten Stormarner Gipfeltreffen, der BSV reist zum FC Voran Ohe an den Amselstieg. Dort wartet ein Gegner, der großen Personalsorgen zum Trotz noch kein Spiel verloren hat und dem gegen den FSV Geesthacht beim 5:0 (1:0) eine starke Hälfte zum souveränen Erfolg reichte. Mann des Tages war der dreifache Torschütze Jens Schenkenberg (34., 53., 54.). Tobias Maertzke (60.) und Ilja Gassmann (78.) erledigten den Rest.

"In der ersten Halbzeit waren wir noch nicht richtig wach", sagte Trainer Peter Martens, nach der Pause glänzte der Spitzenreiter anschließend mit sehenswerten Toren. Die klare Führung gab die Gelegenheit, zwei Langzeitverletzten Spielpraxis zu verschaffen. Neuzugang Frank Punert kam zu seinem ersten Einsatz für den FC Voran, der vor der Saison vom Hamm United FC nach Ohe zurückgekehrte Selim Aksu gab nach fast einem Jahr Pause sein Comeback.