Tischtennis-Zweitligateam benötigt für 9:1-Auftaktsieg über den MTV Jever nur zwei Stunden und vier Minuten

Siek. Nur am 25. Oktober 2009 (9:0 gegen TTF Bönen) gings mal fixer. Ansonsten können sich die Tischtennis-Herren des SV Siek nicht erinnern, ein Heimspiel in der Zweiten Bundesliga Nord schneller als das 9:1 über den MTV Jever über die Bühne gebracht zu haben. Zwei Stunden und vier Minuten nach dem Schlusswort in der Begrüßungsansprache des zweiten Vereinsvorsitzenden Thomas Hansen-Siedler, der dem Publikum auch die Neuzugänge Jakob Asmussen, Irfan Cekic und Daniel Cords nähergebracht hatte, konnten die Platten bereits der bewegungsfreudigen Dorfjugend zur Verfügung gestellt werden.

Aus dem überaus souveränen Erfolg nun aber schon eine Favoritenrolle der Sieker auf den Meistertitel abzuleiten, hält Stefan Zilz für verfrüht. "Es wird wohl nur ein einjähriges Gastspiel des MTV Jever in der Zweiten Liga sein. Diese Mannschaft hat keine realistische Chance auf den Klassenerhalt, das hat sogar ihr Spieler Marco Tuve in einem Interview, das ich neulich gelesen habe, entsprechend geäußert", stellte der Abteilungsleiter stattdessen fest.

Beim Italiener hinterher in Großhansdorf blühten trotzdem schon die schönsten Träume von einem Saisonauftakt mit 8:0 Punkten. Zu den bevorstehenden Partien am Sonnabend bei Union Velbert (verstärkte sich mit dem früheren Sieker Lennart Wehking) und am Sonntag beim TTC Schwalbe Bergneustadt reist der aktuelle Tabellenführer jedenfalls mit klaren Siegesabsichten an.

Wie schon einen Abend vor der Partie gegen den MTV werden die Stormarner in Siek ein Abschlusstraining absolvieren und dann bei Spielertrainer Wang Yansheng, der nach dem vorübergehenden Auszug seiner Tochter (Studium in Mannheim) über freie Räumlichkeiten verfügt, in Ahrensbök übernachten. Was dann beim Geplauder am Frühstückstisch bisweilen herauskommt, erlebten die 130 Zuschauer im ersten Heimspiel. Da hatte Wang die Doppel umgestellt, sich selbst mit Cekic zusammengetan, während die Dänen das zweite Doppel bildeten. "Dabei wird es wohl zunächst bleiben, nur dass hin und wieder die Positionen eins und zwei getauscht werden", tippt Zilz.

Fürs Einspielen kam der Gegner aus dem Emsland wie gerufen. Nach Anlaufschwierigkeiten setzten sich Asmussen/Hindersson aber 3:1 durch. Bis zur neunten Partie des Nachmittags blieb das der einzige Sieker Satzverlust, zumal Wang Yansheng gegen Alexandru Petrescu in den entscheidenden Momenten immer wieder von Sparflamme auf Durchlauferhitzer umgeschaltet hatte. Probleme hatte dann Daniel Cords, mit dem unorthodoxen Materialspiel von Gerrit Meyer klar zu kommen - 2:3-Niederlage nach 2:0-Satzführung. "Zuvor in Celle war Daniel stärker. Aber er bekommt alle Zeit der Welt, sich bei uns in Ruhe weiterzuentwickeln", betonte Zilz.

Asmussen und Cekic deuteten ebenfalls an, für den SV Siek den erhofften Gewinn darstellen zu können. Schon jetzt steht Asmussen in Konkurrenz mit seinem Landsmann Hindersson, was die Nominierung für das Hauptrundenspiel der Pokalmeisterschaft am 4. Oktober gegen den aktuellen Erstliga-Tabellenführer 1. FC Saarbrücken betrifft. In Erwartung einer Rekordkulisse haben sich die Sieker erlaubt, einen "Topzuschlag" zu erheben und den Eintrittspreis von fünf auf acht Euro zu erhöhen.