Handball-Frauen verlieren ihr erstes Oberliga-Heimspiel nach schwacher Leistung verdient mit 23:27 gegen den THW Kiel

Ahrensburg. Abstimmungsprobleme in der Abwehr, Abspielfehler im Angriff und kaum Wechselmöglichkeiten im Rückraum - die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV ließen zum Saisonstart in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein noch viele Wünsche offen. Für Trainerin Kathrin Herzberg war die 23:27 (10:9)-Heimniederlage gegen den THW Kiel die logische Konsequenz der schwierigen und von zahlreichen Verletzungen beeinträchtigten Saisonvorbereitung.

Zum Training kamen bislang nie mehr als sieben Feldspielerinnen. Dementsprechend wenig eingespielt präsentierte sich der Oberliga-Vizemeister der vergangenen Saison zum Punktspielauftakt. "Wir waren zu unorganisiert und haben uns zu viele Fehler in der Offensive geleistet, vor allem in der zweiten Halbzeit", sagte Herzberg. Die Trainerin war lediglich mit der Leistung im ersten Durchgang zufrieden. Nach einem 5:7-Rückstand (21. Minute) schienen sich die Gastgeberinnen gefunden zu haben. Bis zur Pause überzeugten sie auch spielerisch. Torfrau Lena Teufel knüpfte zudem an ihre gute Leistung aus der Vorbereitung an und parierte bis zum Seitenwechsel elf Würfe. So lag der ATSV plötzlich mit 10:8 (27.) vorn. Herzberg: "Die anschließende Pause hat uns jedoch nicht gut getan."

Ängstlich und ziemlich ideenlos präsentierten sich die Ahrensburgerinnen danach. Auch in der Deckung wurden die Lücken größer. Die Neuzugänge Mayra Erdbrügger und Ariane Asmussen konnten keine Akzente setzen. Janicke Bielfeldt und Lena David gefielen zwar bis zur Pause, doch danach kam von beiden nur noch wenig. Außenspielerin Bielfeldt, die aufgrund eines Kapselrisses im linken Daumen noch Trainingsrückstand hat, erzielte fünf Treffer, Rückraumakteurin David war viermal erfolgreich. Nach der verletzungsbedingten Pause von Bianca Schuster zeichnet sich schon jetzt ab, dass die eher klein gewachsenen Ahrensburgerinnen in dieser Saison Probleme bekommen dürften, aus der zweiten Reihe Tore zu erzielen.

Zwar kämpften sich die Stormarnerinnen nach einem Drei-Tore-Rückstand noch einmal bis auf 19:20 (50.) heran, doch in der Schlussphase schwanden bei ihnen die Kräfte. Herzberg setzte auch nur sieben Feldspielerinnen (Siebenmeter ausgenommen) ein. "Wir haben Schwächen in allen Bereichen gezeigt", sagte die Trainerin, die für die nächsten Übungseinheiten ein intensives Programm ankündigte. Immerhin kehrt Spielmacherin Carolin Fischer nach ihrem Außenbandriss im Fuß in dieser Woche wieder ins Teamtraining zurück. Regisseurin Ilka Bernhardt, die fünfmal traf und noch zu den besten Akteurinnen ihrer Mannschaft zählte, zieht jetzt allerdings wegen eines Studiums nach Dortmund um und steht den Ahrensburgerinnen erst einmal nicht mehr zur Verfügung.

Nach dem Spiel stieg die Stimmung bei einem Restaurantbesuch aber schnell wieder an. Auch Herzberg wollte die Niederlage nicht überbewerten: "Dieses Ergebnis ist nicht dramatisch. Mit mehr Alternativen werden wir auch wieder besser werden." Nächster Gegner ist am Sonntag (17 Uhr, Suchsdorfer Weg) auswärts der Vorjahresvierte HSG Holstein Kiel/Kronshagen, der schon zwei Spiele absolviert und jeweils eines gewonnen und verloren hat. Übrigens: Das Zweitrundenspiel im DHB-Pokalwettbewerb gegen den Zweitligaverein TSV Travemünde wurde für Sonnabend, 29. Oktober (17 Uhr, Heimgartenhalle), angesetzt.

Auch die Frauen des Ahrensburger TSV II starteten gegen den Altrahlstedter MTV mit einer Niederlage. Beim 20:31 (9:11) blieb der Aufsteiger vor allem im zweiten Durchgang chancenlos. "In der Hamburg-Liga darf man sich keinen Durchhänger erlauben. Das muss noch in die Köpfe meiner Spielerinnen herein", sagte Trainer Jens Carlson. Simona Stahl (fünf Tore), Katrin Niemeier und Neuzugang Andrea Mühlenkamp (jeweils drei Treffer) trafen am häufigsten. Am Sonntag (15.30 Uhr, Turnierstieg) treten die Stormarnerinnen beim Schlusslicht SG HSV-Handball an.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Sina Jäger (5/5), Nadine Grunwald (3) und Carolin Fischer (1/1).