Bei den Tischtennis-Herren des SV Siek hat Wang Yansheng die den Asiaten nachgesagte Bescheidenheit offenbar abgelegt.

Siek. "Wir wollen den Titel", kündigte der Spielertrainer vor dem Punktspielstart in der Zweiten Bundesliga mit dem Gastspiel am Sonnabend um 15 Uhr beim TuS Celle an.

Unterdessen schwärmt Abteilungsleiter Stefan Zilz vom "größten Spiel der Vereinsgeschichte", das der Sieker Mannschaft nach ihrem ersten Rang beim Vorrundenturnier der deutschen Pokalmeisterschaft (Gruppe Nord I) in Berlin bald ins Haus steht. Anfang Oktober - der genaue Termin steht noch nicht fest - empfängt das kleine Dorf im Kreis Stormarn die Asse des 1. FC Saarbrücken zum Spiel der ersten Hauptrunde. Erinnerungen keimen auf an den 27. September 2008, als die Sieker dem Erstligaklubs TTV Gönnern den Pokal-Garaus bereiteten (3:2).

Gegen den vom deutschen Nationalspieler Bastian Steger angeführten Champions-League-Teilnehmer aus dem Saarland wird's aber noch mal eine ganze Ecke schwerer. Wang Yansheng freut sich trotzdem mächtig auf den reizvollen Vergleich: "Vermutlich können wir nicht gewinnen. Aber wir können wichtige Erfahrungen sammeln und mal den Abstand zur Spitze im deutschen Tischtennis-Mannschaftssport abklopfen."

Sich selbst sieht der frühere Mannschafts-Weltmeister noch nicht in Bestform, auch wenn er mit optimaler Ausbeute zu den Erfolgen über den TTC Schwalbe Bergneustadt (Halbfinale) und den TTC indeland Jülich (Finale, je 3:1) entscheidend beitrug. Die Angst um seine lädierten Knie habe er nicht vollständig ausblenden können, erst gegen den Jülicher Ricardo Walther in der letzten Partie habe er sich befreit gefühlt. Gar nicht zum Einsatz kam Neuzugang Jakob Asmussen, der im Lauftraining umgeknickt war und im Hinblick auf den Punktspielstart keinen Risiken ausgesetzt werden sollte.

Sein dänischer Landsmann Mikkel Hindersson sprang in die Bresche und sorgte mit zwei Erfolgen dafür, dass sich Deniz Aydin nicht über seine Niederlagen ärgern musste. Aydin war übrigens extra zum Abschlusstraining und fürs Teamfoto noch nach Siek gefahren, um sich am nächsten Tag gemeinsam mit den Teamgefährten gleich wieder zurück in seine Heimatstadt Berlin zu begeben. Man könnte es als Signal werten, dass die Sieker bereit sind, für den Erfolg Opfer zu bringen.

TTC Schwalbe Bergneustadt - SV Siek 1:3 Groth - Aydin 2:11, 11:9, 12:10, 12:10; R. Rosenberg - Wang 4:11, 7:11, 11:13, Kushov - Hindersson 5:11, 7:11, 7:11; Groth - Wang 12:10, 11:13, 13:11, 2:11, 5:11

TTC indeland Jülich - SV Siek 1:3 Walther - Aydin 11:4, 11:8, 11:3; Brosig - Wang 12:10, 8:11, 9:11, 2:11; Servaty - Hindersson 5:11,11:9, 6:11, 6:11; Walther - Wang 6:11, 3:11, 2:11