Sheila Siladji reitet Hofglanz erst seit zwei Wochen. Dennoch war sie mit dem Wallach beim Turnier in Rausdorf auf Anhieb in der Dressur erfolgreich

Rausdorf. Jeder Teilnehmer an einer Dressurprüfung des 25. Reitturniers des RFV Rausdorf erhielt nach seiner Darbietung neben dem Ergebnis auch eine persönliche, mündliche Einschätzung der Wertungsrichter. Nach der Performance von Sheila Siladji griff einer der Juroren aber schon eher zum Mikrofon und machte daher die detaillierten Bewertungen öffentlich. So sehr waren die Richter von der Leistung der gebürtigen Wienerin in der Dressurprüfung der Klasse M* angetan, dass auch die Zuschauer die Komplimente hören sollten.

Mit einer beachtlichen Punktzahl von 8,0 setzte sich die 33-Jährige vor ihrer Vereinskollegin Jana von Rönne (PS Granderheide, 7,40) klar durch. Dabei reitet die Österreicherin erst seht zwei Wochen mit dem acht Jahre alten Wallach Hofglanz, dessen Besitzerin Maire Beuth noch bis Ende April 2012 in Australien weilt. Während dieser Zeit darf sich Siladji intensiv um den Vierbeiner kümmern. Ihr Ziel ist es, mit Hofglanz auch einmal bei einer S-Prüfung teilnehmen zu dürfen. "Er ist sehr fleißig, immer motiviert und besitzt einen feinen Charakter", sagte die Dressurreiterin, die derzeit ein Praktikum auf Arndt Hönkes Pferdehof in Büchsenschinken absolviert.

Sie hofft, dass sie im kommenden Frühjahr die Prüfung zur Bereiterin bestehen wird. Bei der Vorbereitung hilft ihr Trainer Siegfried Stemmann. Nach ihrem Studium der Naturwissenschaften in Zürich und der erfolgreichen Ausbildung zur Diplom-Osteopathin für Pferde (Juni 2011) lebt Siladji jetzt mit ihrem Freund, dem Hufschmied Peer Jeske, zusammen in Stemwarde. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden in Hamburg, um die "Stadt kennenzulernen". Als Sechsjährige hatte sie zunächst mit Springreiten begonnen. Im Jahr 2000 wechselte sie dann zur Dressur. Siladji: "Ich liebe es, wenn ich Pferde in der Dressur zum Tanzen und Schweben bringe. Das fühlt sich unglaublich gut an."

In Rausdorf erreichte Siladji, deren Vater aus Ungarn stammt, zudem noch mit dem dreijährigen Reitpferd Diamond Dream Rang drei in einer Dressurprüfung. "Das Turnier war gut organisiert. Gefallen hat mir auch der Sandboden des Dressurvierecks", sagte die erfolgreiche Reiterin. Nach den Regenfällen an den Tagen zuvor hatten die täglich 50 Helfer des Veranstalters alle Hände voll zu tun, um die Plätze trocken zu legen. "Wir mussten zwischendurch immer wieder walzen. Am Ende hat aber alles sehr gut geklappt. Auch mit dem Nennungsergebnis waren wir sehr zufrieden", sagte Rena Schmolling, Sprecherin des RFV Rausdorf.

Die Organisatoren hatten die Ausschreibungen der insgesamt 30 Prüfungen diesmal deutlich offener gestaltet, so dass auch Teilnehmer mit weiterer Anreise antreten durften. Von den ursprünglich 1500 Nennungen waren letztlich laut Schmolling etwa 80 Prozent der Gemeldeten dabei, also ungefähr 1200 Starter. Erfolgreichster Springreiter war Marco Dierk (RV Ahrensburg-Ahrensfelde) der gleich neunmal auf dem Podest landete. Jeweils dreimal wurde der 44 Jahre alte Ahrensfelder Erster, Zweiter und Dritter.

Im kommenden Jahr werden die Rausdorfer traditionsgemäß kein derart großes Spring- und Dressurturnier ausrichten. Erst im August 2012 dürfen dann Siladji, Dierk und Co. wieder auf der Reitanlage der Familie Bockhold/Schmolling an der Rausdorfer Hauptstraße 23 an den Start gehen.