In seiner Freizeit konstruiert Robin Römer im Projekt “Formel 1“ mit Schulkameraden Mini-Rennwagen aus Holz, auf bis zu 120 Stundenkilometer können die kleinen Flitzer mit Gasantrieb beschleunigen.

Reinbek. Ganz so schnell ist der 14-Jährige freilich nicht, wenn er mal wieder auf die Tartanbahn geht, und doch war er selbst überrascht, in welchem Tempo er über die Rundbahn des Sportzentrums Cottbus schoss. Um 15 Sekunden unterbot der Reinbeker seine bisherige persönliche Bestleistung über 2000 Meter, damit schob er sich bei den deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Blockwettkampf in der letzten Disziplin noch auf Rang drei vor.

Wenig später nahm er die Bronzemedaille der Altersklasse M 14 in Empfang und war darüber ziemlich glücklich. Robin ist keines dieser Talente, die von Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, von Ruhm und großen Erfolgen träumen. Sport macht er aus Spaß, zu hoher Leistungsdruck stört ihn. Zum Training geht er ein- bis zweimal pro Woche, obwohl er bei der LG Reinbek-Ohe an bis zu fünf Tagen üben könnte. "Für mich ist das eher eine Freizeitbeschäftigung", sagt der Schüler. Mit dem Fußball hat er im vergangenen Jahr aufgehört, weil ihm die Anforderungen zu hoch waren. "Ich muss eben immer sehen, wie viel Zeit ich zum Trainieren habe", so Robin.

Der überraschende Erfolg auf nationaler Ebene aber sei durchaus auch Motivation für ihn, noch eine Weile weiterzumachen mit der Leichtathletik. "Ich sehe da noch Potenzial", sagt das Talent, das in Cottbus manchen trainingsfleißigeren Konkurrenten distanzierte. Über 2000 Meter war der Stormarner in 6:21,23 Stunden der Schnellste. Seine Lieblingsdisziplin ist der Weitsprung, aber Robin will auch in Zukunft vielseitig trainieren.

Das Finale der deutschen Meisterschaften wurde auch deshalb zu einer spannenden Angelegenheit, weil der bis dahin führende Lukas Schwab (LV Olympia Kirchberg) im 2000-Meter-Rennen wegen Drängelns am Start disqualifiziert wurde. Ein Rivale weniger für Robin.

Dank guter Ergebnisse auch über 100 Meter (12,4 Sekunden), 80 Meter Hürden (12,43 Sekunden), im Weitsprung (5,25 Meter) und im Ballwurf (46,00 Meter) erreichte er mit 2549 Punkten eine neue persönliche Bestleistung. Jana Marie Thiede (LG Glinde) kam bei den Mädchen (W 14) mit 2441 Punkten auf Rang 17.

Robin plant noch zwei, drei 1000-Meter-Läufe in dieser Saison und Starts beim Verbändewettkampf sowie dem "Fest der 1000 Zwerge" des Hamburger SV, dann muss sich der Zehntklässler der Sachsenwaldschule wieder auf seine Karriere als Rennwagen-Konstrukteur konzentrieren. Auch dort geht es schließlich um Titel und Medaillen. Im Frühjahr sind wieder Landesmeisterschaften.