Trainer Sven Buntfuß warnt aber nach dem 5:0-Sieg im Stadtduell über Aufsteiger SV Türkspor vor zu großer Euphorie

Bad Oldesloe. Zehn Jahre war Sven Buntfuß weg, nun ist mit dem Trainer auch der Erfolg zum VfL Oldesloe zurückgekehrt. "Es ist eine schöne Sache, wieder zu Hause zu sein im Travestadion", sagte der Coach, mit dem der Traditionsverein zwischen 1996 und 2001 überwiegend rosige Zeiten erlebt hatte. Nach dem ersten Spieltag der Fußball-Kreisliga Stormarn stehen die "Blauen" gleich an der Tabellenspitze, schon muss Buntfuß die Euphorie dämpfen. Vom 5:0-Auftaktsieg gegen den SV Türkspor Bad Oldesloe werde man sich nicht blenden lassen, sagte er, "wir wissen, dass es Rückschläge geben wird". Der Plan für den Wiederaufstieg in die Verbandsliga liegt zwar längst in der Schublade, mit der Umsetzung wollen sich die Verantwortlichen aber Zeit lassen.

Zunächst ist noch Aufbauarbeit gefragt, nachdem der Verein vor einem Jahr nach dem Abstieg schon beinahe in Trümmern gelegen hatte. "Es ist bombastisch, was wir hier innerhalb von sechs Wochen schon geschaffen haben", sagte Buntfuß. "Wir haben die Bedingungen verbessert, viele neue Spieler geholt, eine sehr gute Vorbereitung absolviert." 150 Zuschauer überzeugten sich bei der Saisonpremiere davon, dass die Mannschaft mit ihren 14 Neuzugängen stark genug ist, so schnell nicht noch einmal in Abstiegsnöte zu geraten.

Im ersten Punktspielduell überhaupt zwischen dem VfL und dem SV Türkspor geriet die erste Halbzeit vor allem bei den Gastgebern allerdings zum Fehlerfestival, Nervosität prägte die Aktionen. Erst der Führungstreffer des später wegen einer Verletzung an der Hüfte ausgewechselten Marc Kunze kurz nach der Pause brachte ein wenig Sicherheit. Später musste auch Torhüter Björn Brinkmann mit ausgekugeltem Finger vom Feld. Ob er am Donnerstag im Gastspiel beim SSC Hagen Ahrensburg II wieder auflaufen kann, ist noch unklar.

Aufsteiger SV Türkspor, nach einem Jahr A-Klasse in die Kreisliga zurückgekehrt, richtet sich auf eine Saison in der unteren Tabellenregion ein, zumal die Voraussetzungen in den ersten Wochen schwierig sind. Ein paar Spieler haben ihren Urlaub noch nicht beendet, anderen fehlt es im Fastenmonat Ramadan an Kraft. "In der Halbzeitpause haben die Jungs ihre Köpfe unter den Wasserhahn gesteckt, da hat man schon gemerkt, dass es schwierig wird", sagte Trainer Gökhan Akdemir. Erst im September steht erstmals die ganze Mannschaft zur Verfügung.

Von drei Kreisliga-Neulingen punktete zum Auftakt nur der FC Ahrensburg, dessen 2:2 nach 0:2-Rückstand gegen den Stadtrivalen SSC Hagen II schon ein kleines Ausrufezeichen war. "Wir haben in der Vorbereitung fast gar nicht trainiert, weil zu viele Leute im Urlaub waren", sagte FCA-Trainer Besim Ajvazi. "Für uns wird die Saison wahrscheinlich eine Zitterpartie." Zumindest zeigte der Aufsteiger Moral, wendete die drohende Niederlage noch ab und verteidigte in der letzten halben Stunde geschickt einen Punkt. Fazit des neuen Hagener Trainers Jan Jakobsen: "Wir müssen daran arbeiten, 90 Minuten lang gut zu spielen und nicht nur eine Halbzeit."

Der dritte Neuling SC Elmenhorst verlor unglücklich mit 0:1 gegen den SSV Pölitz, einen der Ligafavoriten. Viele trauen aber vor allem dem WSV Tangstedt viel zu, den der SV Timmerhorn-Bünningstedt beim 1:1 gleich zu Beginn an den Rand einer Niederlage brachte. Trotz namhafter Verluste (Turgut Cetin, Philip Radbruch, Hendrik Bischkopf, Marcel Kapffer) könnte der Vizemeister wieder oben angreifen, zumal Simon Marwege als Verstärkung vom SV Eichede kam. Der VfL Tremsbüttel ist nach einem 4:1 über den SV Hammoor ebenfalls ein Kandidat für die Spitzengruppe.

Merklich verbessert präsentierte sich zu Saisonbeginn der TuS Hoisdorf, der beim 4:1 gegen den Witzhaver SV seine Chancen konsequent nutzte. Anlaufschwierigkeiten offenbarten indes bei ihrem 1:1 der TSV Bargteheide II und der neu formierte SC Union Oldesloe, der sich nach seinen beiden Derbysiegen der abgelaufenen Serie die amtierende Nummer eins der Kreisstadt nennen darf. Man kann sich sicher sein, dass Buntfuß und der VfL Oldesloe alles daran setzen werden, die alten Machtverhältnisse wieder herzustellen.