Im Mai hatten sie den Meistertitel in der Kreisklasse D bejubelt, nicht einmal drei Monate später ist das Aus der Fußballer des SV Timmerhorn-Bünningstedt III besiegelt.

Ammersbek. Der Kreisfußballverband (KFV) verweigerte der Mannschaft die Zulassung zum Spielbetrieb, weil der Verein seit vier Jahren nicht die vorgeschriebene Zahl an Schiedsrichtern zur Verfügung stellt. Aus demselben Grund wurde auch die zur am kommenden Wochenende beginnenden Saison neu gemeldete Zweitvertretung des FC Ahrensburg gestrichen. Der FCA hatte vor einem Jahr die Abmeldung seines damals einzigen Teams nur mit der Zahlung eines Ordnungsgelds in Höhe von 1000 Euro verhindern können.

Besonders in Timmerhorn ist die Verärgerung über das Vorgehen des KFV groß. "Ich weiß nicht, ob man sich das so gefallen lassen muss", sagte der Vereinsvorsitzende Klaus-Dieter Dreger. "Ich fühle mich veräppelt." Der Klub habe sich um Schiedsrichter bemüht und einen aus dem Hamburger Fußball-Verband (HFV) nach Timmerhorn gewechselten Unparteiischen gewonnen. Die Abwerbung von zwei weiteren Referees sei an der fehlenden Freigabe des HFV gescheitert. Zudem entsandte der Verein zwei Kandidaten zum Anwärterlehrgang, von denen einer jedoch durch die Prüfung fiel. Der andere wird erst in einem Jahr als vollwertiger Schiedsrichter gezählt. So bleibt unterm Strich nur einer statt der geforderten drei Unparteiischen.

Ein Einspruch gegen die Streichung der dritten Mannschaft war vom Kreisgericht wegen einer Fristversäumnis zurückgewiesen worden. Auch mit einem Gnadengesuch hatte Timmerhorn keinen Erfolg. Weitere Rechtsmittel hat der Klub nicht. Die Spieler der Mannschaft wollen sich heute treffen, um über ihre Zukunft zu beraten.

Der KFV-Vorsitzende Jörg Lembke sagte, es sei zwar das höchste Ziel des Verbands, so viele Mannschaften wie möglich im Spielbetrieb zu haben. Strafen hätten sich aber als wirksames Mittel zur Bekämpfung des seit Jahren anhaltenden Schiedsrichtermangels erwiesen. Der KFV Stormarn verhalte sich seinen Vereinen gegenüber zudem kulant. Lembke: "Wir beschließen eine Nichtzulassung, wenn vier Jahre in Folge zu wenig Schiedsrichter gemeldet werden. Die Satzung erlaubt dieses Vorgehen schon im zweiten Jahr."

Als mögliche Alternative zur Strafregelung sieht Lembke, jeden Spieler zur Leitung einer bestimmten Anzahl von Partien pro Jahr zu verpflichten. Zurzeit gibt es in Stormarn rund 130 aktive Schiedsrichter.