Im Endspiel bezwingen die Kreisligafußballer den SV Preußen Reinfeld mit 2:0

Pölitz. Alle können mitsingen, wenn die Fußballspieler des SSV Pölitz ihre Hymne anstimmen. Die Melodie ist eingängig, der Text leicht zu merken, er besteht ja nur aus fünf sich wiederholenden Silben. "Siebenundzwanzig" grölten die Kreisligakicker vom Dorf also, fröhlich und ausdauernd. 1927, das ist das Gründungsjahr ihres Vereins, der sich nun nach 2009 mal wieder Sieger des eigenen Vorbereitungsturniers um den Wanderpokal der Gemeinde Pölitz nennen darf.

Als Co-Trainer Sebastian Braun später Glückwünsche vom Publikum entgegennahm, entschuldigte er sich vor jedem Händeschütteln für seine klebrigen Finger: "Vom Sekt", sagte Braun, und das war noch ganz zu Beginn eines langen Partyabends, an dem auch Sven Buntfuß teilnahm, der erst in diesem Sommer von Pölitz zurück zum VfL Oldesloe gewechselte Coach. Man versteht sich nach wie vor gut, trotz der Rivalität in der in zwei Wochen beginnenden Kreisligasaison.

Gestern, am Tag nach dem Turnierfinale, gingen Pölitzer und Oldesloer gemeinsam auf Tour, unterstützt von einem Busreiseunternehmen und dem FC Ingolstadt. Der Zweitligaklub hatte sich 2010 an einer Spendenaktion Stormarner Fußballer zugunsten krebskranker Kinder beteiligt, die Buntfuß organisiert. Bei den Bayern arbeitet Dirk Behnke, früher Spieler und Trainer im Kreis, und so gastierte vergangene Woche erstmals die Fußballschule des Vereins in Pölitz. Alle Teilnehmer und deren Eltern waren eingeladen, das DFB-Pokalspiel Ingolstadts beim FC Oberneuland zu besuchen. 150 Anmeldungen lagen vor.

Es sind Aktionen wie diese, auf die sie in Pölitz besonders stolz sind, aber auch sportlich haben sie Ehrgeiz. Sascha Vogt, der neue Cheftrainer, formulierte das Saisonziel trotzdem eher zurückhaltend. Platz fünf solle es schon werden, sagte er nach dem Sieg beim Heimturnier. "Aber die Spitze rückt enger zusammen. Es wird schwieriger, ganz oben dabei zu sein." Zuletzt hatte der SSV zweimal in Folge Rang drei belegt. Jetzt sind nicht nur die Trainer neu, auch der Kader mit vier Ab- und neun Zugängen ist merklich verändert.

Im Turnierfinale gegen den Kreisligarivalen SV Preußen Reinfeld waren es aber die alten Bekannten, die entscheidende Akzente setzten. Ein Freistoß von Nils Rodewald landete, von einem Verteidiger noch abgefälscht, im Netz, zum 2:0 (1:0)-Endstand traf Dennis Schönfeldt. Außerdem gab es eine gute Portion Hektik inklusive Platzverweisen gegen den Pölitzer Jan Sommerfeld (Rote Karte) und Reinfelds Thomas Aldermann (Gelb-Rote Karte).

Turnierfavorit SV Eichede II (Verbandsliga) hatte in der Vorrunde gegen Reinfeld verloren, bog aber das Spiel um Platz drei gegen den VfL Tremsbüttel (Kreisliga) noch um. Aus einem 0:2 machten Philipp Baasch (2), Malte Buchholz, Micha Grüber und Marvin Harwardt ein 5:3. Für die Gegentreffer waren Erol Siegert, Jan Beyer und Daniel Wenig verantwortlich.

Fünfter wurde der VfL Oldesloe nach einem 5:3-Sieg im Stadtduell über den SC Union, es war die Show der Brüder Espe: Pascal traf dreifach, Patrick doppelt. Die Kurparkkicker freuten sich über Tore von Adrian Ibrahimi (2) und Roman Ismagilow, gehen in der Kreisliga nach dem Verlust des Großteils der Mannschaft aber wohl schweren Zeiten entgegen. Die Siegesgesänge müssen sie erst einmal dem Konkurrenten aus Pölitz überlassen.