Nirgends fühlt sich Anke Lakies so wohl wie beim Hamburger Triathlonspektakel, abgesehen einmal von ihrem Heimrennen am Poggensee.

Bad Oldesloe. In der Hansestadt ist die Oldesloerin längst nicht mehr nur Stammgast, sondern auch Seriensiegerin des Jedermann-Sprintrennens. Zum vierten Mal in Folge triumphierte die Senioren-Europameisterin an Alster und Elbe, ein großer Erfolg für die 44-Jährige, auch wenn die Mehrzahl ihrer Gegnerinnen den Sport nur als Hobby betreibt. Die Konkurrentinnen waren zum Teil ein Vierteljahrhundert jünger als Lakies, deren Sieg nach 1:13,47 Stunden mit mehr als einer Minute Vorsprung deutlich war.

Längst hat sich die Stormarnerin in das Rennen in Hamburg verliebt, bei der zehnten Auflage war sie zum neunten Mal am Start. 2007 hatte sie dort Altersklassen-Silber bei den Weltmeisterschaften gewonnen. "Ich mag diesen Wettkampf, die Strecke, die Kulisse. Das ist immer wieder ein besonderes Flair", sagte Lakies. "Dort zu gewinnen, ist ganz besonders schön." Am Streckenrand jubelte ihre Familie, und als das Rennen vorbei war, gönnte sich die Siegerin zur Belohnung ein paar Stunden Wellness in einem Erlebnisbad.

Im Jedermannrennen über die olympische Distanz, mit 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen doppelt so lang wie der Sprint, setzte Udo van Stevendaal (SV Großhansdorf) das Glanzlicht aus Stormarner Sicht. 2:09,20 Stunden bedeuteten für den Ahrensburger Rang acht der Gesamtwertung. In seiner Altersklasse M 40 holte van Stevendaal, der sich vergangenes Jahr einen Traum erfüllt hatte und beim Ironman-Weltfinale auf Hawaii gestartet war, sogar den Sieg. Dietlinde Schosnig (ebenfalls SV Großhansdorf) wurde in der Klasse W 50 Zweite (2:44,04 Stunden).

Auch beim Schlosstriathlon in Schwerin räumten Stormarner Athleten ab. Stephan Bergermann vom TSV Bargteheide, vergangenes Jahr Senioren-Weltmeister über die Langdistanz, gewann den Sprint in 58:00 Minuten, punktete damit für das Zweitbundesligateam von Bayer Uerdingen, für das er ein Zweitstartrecht besitzt. Auf der olympischen Distanz war seine Vereinskameradin Bettina Lange nicht zu schlagen. Die Senioren-Europameisterin benötigte 2:10,31 Stunden.

Bei Anke Lakies beginnen indes die Vorbereitungen auf den bislang vielleicht aufregendsten Wettkampf ihrer Karriere. Zwei Testrennen noch, in sieben Wochen dann fliegt sie nach Peking zu den Weltmeisterschaften. Lakies: "Dort wird es sicher ganz anders werden als alles, was ich bisher im Sport erlebt habe."