Die B-Juniorinnen des FFC Oldesloe verlieren Endspiel im norddeutschen Pokalwettbewerb gegen SV Upen mit 0:3

Bad Oldesloe. Kurz vor dem Ende dieser Fußballsaison mit ihren kräftezehrenden letzten Wochen sind die B-Juniorinnen des FFC Oldesloe auf der Suche nach verloren gegangener Präzision. Ein großes Problem nur hatte dieses Kollektiv der Talente im Finale des norddeutschen Pokalwettbewerbs gegen den SV Upen, ein entscheidendes Problem. Wer sich auch versuchte vorn vor dem Tor, stets führten die sehenswerten Spielzüge letztlich ins Nichts. Es kam dann ein Ergebnis heraus, das nicht viel zu tun hatte mit dem wahren Geschehen auf dem Platz. 0:3 (0:1) stand es nach 80 umkämpften Minuten, die Gäste aus dem 400-Seelen-Dorf im Nordharz machten Party im Kurparkstadion.

Die Stormarnerinnen schauten ein wenig ungläubig zu bei all den Freudentänzen, die sie eigentlich selbst hatten aufführen wollen. Erst in der zweiten Halbzeit hatte die Partie an Fahrt aufgenommen, in einer Einbahnstraße Richtung Upener Strafraum. Svea Sell war der Motor des FFC, beinahe jeder Angriff lief über sie, die auch mit ein paar guten Eckstößen für Gefahr sorgte. Drei, vier Gegenstöße nur setzte das Team aus Niedersachsen und wurde zum Vorbild in Sachen Effizienz. Carolin Helmerding, die schon im ersten Abschnitt zum 0:1 (30. Minute) erfolgreiche Torjägerin Upens, köpfte zum Abschluss eines lehrbuchmäßigen Konters den zweiten Treffer (62.). Als dann Torhüterin Anna Fründt nach vorn eilte und einen Foulelfmeter sicher zum 0:3 verwandelte (67.), waren alle Hoffnungen der Oldesloerinnen dahin.

Es war dann an der Zeit, der Niederlage einen Mantel aus wohlklingenden Worten umzulegen. Rainer Gerken, neben Dirk Horstmann und Carsten Henke einer der drei Trainer des Teams, übernahm die Aufgabe gern, erzählte eine Erfolgsgeschichte. "Man muss mal sehen, woher wir kommen und was wir in kurzer Zeit erreicht haben", sagte er.

Vor einem Jahr war die Mannschaft vom SV Eichede zu Stormarns Vorzeigeklub im Frauen- und Mädchenfußball gewechselt, wurde in der Halle Vizemeister auf Kreis- und Landesebene. Das Team beendete die Punktrunde in der Schleswig-Holstein-Liga auf Rang drei, holte den Kreispokal. Nun also das norddeutsche Pokalfinale. "Wir waren besser, können abgesehen vom Ergebnis zufrieden sein", sagte Gerken. Der Umzug der Zweitligamannschaft des FFC Oldesloe, die ihre Heimspiele künftig in Lübeck austrägt, kam zwar für fast alle im Verein überraschend, ungeachtet dessen aber wollen die Mädchen kommende Saison einen neuen Anlauf nehmen, den Titel zu holen.

Doch erst einmal, sagte Gerken, sei er froh, "wenn diese Saison endlich vorbei ist". So paradox das klingt: Gerade jetzt in der Schlussphase, da ein Höhepunkt dem anderen folgt, droht der Spaß verloren zu gehen. Am Mittwoch (Anstoß um 18.30 Uhr) spielt der FFC erneut im Kurparkstadion gegen TuRa Meldorf um den Landespokal, es ist die sechste Partie in 18 Tagen. An Training ist schon gar nicht mehr zu denken, die Mannschaft hangelt sich nur noch von Spiel zu Spiel. "Eine solche Planung ist nicht gut für den Mädchenfußball", sagte Gerken. Zwischen März und Juni hatten die Oldesloerinnen in 13 Wochen gerade einmal neun Begegnungen zu bestreiten, "da war es schwierig, die Spielerinnen bei Laune zu halten", so der Coach. Jetzt, kurz vor der Sommerpause, sei die Belastung zu hoch, das habe er auch schon den Verantwortlichen des Norddeutschen Fußball-Verbands zu verstehen gegeben.

Als das Spiel gegen Upen verloren, die Silbermedaillen verteilt waren, kamen die Stormarnerinnen noch einmal zusammen auf dem Rasen, bildeten einen Kreis. "Am Mittwoch holen wir uns den Pokal", riefen die Trainer. Die nächste Siegesparty im Kurpark will der FFC selbst feiern.