14 Jahre alte Tennisspielerin des THC Ahrensburg ist ein Ausnahmetalent

Ahrensburg. Alice Violet musste nicht lange über die Gründe ihrer 6:2, 3:6, 3:6-Finalniederlage grübeln. "Im zweiten und dritten Satz habe ich mir viele unnötige Fehler geleistet", sagte die 14-Jährige und analysierte so routiniert, warum die topgesetzte Antonia Beyer (TSV Glinde) in der Altersklasse der U-14-Mädchen triumphierte. Bei den 1. Ahrensburg Junior Open für jugendliche Tennisspieler war Alice an Position zwei gesetzt und wurde dieser Rolle gerecht. In der Gruppe 2 feierte die Ahrensburgerin souveräne Siege gegen Melissa Böhme (SV Berliner Bären, 6:2, 7:6), Nathalie Siebuhr (THC Ahrensburg, 6:0, 6:0), Lilli Trefz (TSV DUWO 09, 6:0, 6:3) und Josephine Hilsenstein (Schwartauer TV, 6:3, Aufgabe). Auch im Halbfinale behielt sie beim 6:2, 6:1 gegen Maike Buhs (1. Kieler HTC) die Oberhand.

Dabei wurde ihr nie langweilig und auch die klaren Erfolge hatten für das Talent ihren Reiz. Alice: "Jedes Spiel ist für mich ein Trainingskampf." Auch insgesamt war sie mit dem erstmals auf der Anlage des THC Ahrensburg ausgetragene Sandturnier zufrieden. "Mir hat beim Turnier gefallen, dass es so viele Matches gab." Müde werde sie fast nie, schließlich mag Alice es, jedem Ball beim Tennis hinterher zu laufen. Die viele Leichtathletik, die sie im Sportunterricht am Heimgarten-Gymnasium betreibt, kommt ihr dabei entgegen. Aber auch tennisspezifisches Training zahlt sich mehr und mehr aus. Sie begann als Achtjährige, Tennistrainerstunden zu nehmen und wird heute viermal in der Woche gecoacht. Die Erfolge in den vergangenen Monaten verdeutlichen ihr Talent: Landes-Vizemeisterin im Doppel (zusammen mit Marlene Nitsch von der TSV Reinbek), Bezirksmeisterin in der Halle, Kreismeisterin und zuletzt der Erfolg beim 13. Bargteheider Ranglistenturnier.

In der Sommersaison hat sie bereits am Punktspielbetrieb im Damenbereich teilgenommen - und alle Matches gewonnen. Sie schwärmt für den Schweizer Ausnahmetennisspieler Roger Federer. Alice ist auch sehr beeindruckt von der Russin Dinara Safina, die in einem Spiel drei Matchbälle abwehrte und letztlich noch gewann. Dies hat sie sich als Vorbild genommen. In der Schule ist sie mit einem Notendurchschnitt von 1,2 nicht weniger erfolgreich, in der sie neben Sport auch gerne die Fächer Englisch und Französisch besucht. Insbesondere Letzteres verwundert nicht, so ist ihr Vater Marc Franzose. Ihre Mutter Eva ist Schwedin, die auch beim THCA spielt. Im Urlaub geht es für die Stormarnerin, die auch Klavier spielt, abwechselnd nach Schweden, an die deutsche Ostsee und nach Frankreich. Viele Reisen stehen auch für Spieler an, die mit dem Tennissport ihr Geld verdienen. "Klar ist es mein Traum, Tennisprofi zu werden", sagt Alice und wird wohl bei den nächsten Turnieren wieder weit vorn landen.

Neben Antonia war Glenn Busch einziger Sieger beim Turnier eines Stormarner Vereins. Der in der AK U 12 für den THC Ahrensburg spielende Sportler profitierte im Finale vom Nichtantreten seines Vereinskollegen Lucas Schümann, der entkräftet auf einen Start verzichtete. Im Halbfinale hatte Lucas gegen Kevin Schmidt (TK Mölln) 6:7, 7:5, 7:6 gewonnen. Busch hatte sich im Semifinale gegen seinen Klubkameraden Moritz Zeibig 6:0, 6:7, 6:0 durchgesetzt. Lucas brachte es mit seinem Finaleinzug in der familieninternen Konkurrenz aber dennoch am weitesten. So schied sowohl sein Bruder Nicolas im U-14-Halbfinale gegen Angelo di Sciullo (SV Blankenese) nach dem 5:7, 4:6 ebenso aus wie sein Bruder Tobias gegen Karlo Tolic (International TA) beim 1:6, 5:7. Auch Devon Schwalke (THC Bad Oldesloe) verlor in der Runde der letzten vier bei den U-10-Jungs gegen Yannick Hilsenstein (Schwartauer TV) 2:6, 2:6. Im U-12-Halbfinale der Mädchen unterlag Janita Effenberg Joana Swoboda (TC RW Wahlstedt) 1:6, 0:6.

Die Organisatoren Lars Borgstede und Alexander Jonscher zogen ein positives Fazit der sieben Wettbewerbe mit 80 Spielern. Nach drei fast niederschlagsfreien Tagen zu Beginn wich man am Donnerstag bei Dauerregen in die Halle nach Trittau aus. 2011 soll die zweite Auflage des Jugendturniers folgen. Borgstede hofft, dass sich die Teilnehmerzahl dann der 100 annähert.