Spielertrainer Wang Yansheng vom SV Siek ist der herausragende Akteur der Zweiten Tischtennis-Bundesliga

Siek. 11:4, 11:5, 11:8 gegen Hermann Mühlbach, das liest sich nun wirklich nicht spektakulär. Und dennoch war es ein ganz besonderes Resultat, das Wang Yansheng beim 9:3 des SV Siek im letzten Saisonspiel der Zweiten Bundesliga über den TuS Celle da zustande brachte. Mit diesem Erfolg kam der Spielertrainer der Sieker Tischtennis-Herren nämlich auf dieselbe Jahres-Bilanz wie Filip Szymanski von Meister TTC indeland Jülich (je 28:8). Wang, die Nummer eins, und das mit 50 Jahren.

Wann wird denn das gesamte Team, das nach dem Aufstieg (2007) zunächst die Vizemeisterschaft errang und auch in den anschließenden Spielzeiten (4. Platz, 3. Platz, 4. Platz) stets oben mitmischte, mal ganz vorne landen? Abteilungsleiter Stefan Zilz war so mutig, die 100 Fans mit einem Versprechen in die Sommerpause zu entlassen: "Wir planen den großen Coup und wollen nächste Serie um den Titel mitspielen." Zu diesem Zweck hatten die Sieker bereits Jakob Asmussen und Daniel Cords verpflichtet (wir berichteten).

Dritter und letzter Neuzugang ist der 17 Jahre alte Irfan Cekic, der bereits internationale Einsätze für Montenegro absolvierte und in der zweiten Halbserie der zurückliegenden Spielzeit fünf Einsätze für Hertha BSC in der Zweiten Bundesliga bestritt. Seinen Lebensmittelpunkt wird das Talent nun nach Bremen verlagern und dort beim Erstligisten SV Werder Bremen trainieren, mit dem Ziel, sich so rasch wie möglich weiter zu verbessern. "Damit haben wir den Altersdurchschnitt der Mannschaft weiter gesenkt und unsere Qualität hoffentlich angehoben", stellt Zilz fest, ohne zu verkennen, dass sich weiterhin fast alles um den Ältesten dreht.

Froh sind die Sieker, dass sich der bisherige Stammspieler Rafael Schulz bereit erklärte, die zweite Mannschaft in der Oberliga zu unterstützen. Mulid Kushov, am Aufschwung in den vergangenen sieben Jahren erheblich beteiligt, ließ seine sportliche Zukunft zunächst offen, Andrzej Makowski kehrt in seine polnische Heimat zurück.

Die Zuschauer wiederum freuten sich, von ihren Lieblingen wieder einmal mit Gutscheinen für Freigetränke und einem Trikotsatz beschenkt worden zu sein. Nach dem letzten Ballwechsel gab es so viele Nachfragen, dass Wang und Co. sogar noch ihre Ersatztrikots herausrückten. Mit Gästen, Funktionären, Sponsoren, unermüdlichen Helfern und besonders treuen Fans ließen die Sieker am Grill eine Spielzeit ausklingen, der erstmals der Makel gewisser Heimschwäche (vier Niederlagen und ein Unentschieden in neun Spielen) anhaftete.

Gegen Celle brannte nichts mehr an, wobei sich Makowski ärgerte, dass sein 3:0 gegen Richard Hoffmann wegen Mikkel Hinderssons Energieleistung gegen Erik Schreyer (3:2 nach 0:2) nicht mehr in die Wertung gelangte.