Die Spieler und Trainer Hans-Friedrich Brunner haben ihre Kampfansage in Richtung VfR Neumünster gerade erst erneuert, das war am Sonnabend nach dem knappen Halbfinal-Aus im Landespokalwettbewerb gegen den VfB Lübeck (1:2).

Steinburg. Drei Tage später hat ein möglicher Titelgewinn in der Schleswig-Holstein-Liga nun aber an Glanz verloren. Der Aufstieg in die Regionalliga Nord ist schon jetzt passé - der Verein nimmt am Lizenzierungsverfahren des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) nicht teil. Damit ist auch klar, dass die Saison für die Stormarner am 4. Juni mit dem Gastspiel in Neumünster enden wird und nicht erst mit einer möglichen Relegationsrunde.

Die Nachricht kommt indes wenig überraschend, zu hoch sind die Anforderungen des DFB. Vorstand und sportliche Leitung seien zu dem Ergebnis gekommen, "dass die aktuell geltenden Bedingungen nicht zu erfüllen sind", teilte der Verein mit. Insbesondere die Vorgaben für die Infrastruktur des Stadions wären nicht zu erfüllen gewesen. Eine Anfrage beim VfB Lübeck, das Stadion Lohmühle zu nutzen, habe keinen Erfolg gebracht, sagte der SVE-Vorsitzende Olaf Gehrken.

Auch die große sportliche Herausforderung spielte bei der Entscheidung eine Rolle, offenbar fürchteten die Verantwortlichen den direkten Wiederabstieg in die Schleswig-Holstein-Liga. Praktikabler erschien ihnen da der Weg, am Ende kommender Saison vom möglicherweise vermehrten Aufstieg in die dann reformierte und auf fünf Staffeln vergrößerte Regionalliga zu profitieren. Zur Serie 2012/2013 sollen die Anforderungen merklich gelockert werden, so dass Regionalligaspiele im Ernst-Wagener-Stadion möglich wären.

Gehrken sagte, er bedaure es, dass der Verein erstmals einen möglichen sportlichen Aufstieg nicht realisieren könne: "Unser Ziel ist es, immer die Grenzen des für uns Machbaren auszuloten." Allerdings werde der SVE ein Amateurfußballverein bleiben. Gehrken: "Das heißt, dass unsere Spieler ihr Hauptaugenmerk immer auf ihre Ausbildung und ihren Beruf richten werden und es auch im Umfeld keine hauptamtlich Beschäftigten gibt."