Ahrensburgs Verbandsliga-Fußballer kassieren auf eigenem Platz 1:4-Niederlage gegen den FC Dornbreite

Ahrensburg. Der SSC Hagen Ahrensburg will raus aus seinem Nischendasein als Stadtrandklub, eine Imagekampagne soll helfen. Druckfrisch sind die Plakate in Blau und Weiß mit dem Slogan "Meine Farben, mein Verein". 650 Mitglieder hat die Fußball-Abteilung, eine der größten in Schleswig-Holstein. Sehenswerte Spiele werden an der Hagener Allee nicht erst seit dem Aufstieg in die Verbandsliga Süd-Ost geboten. Gestern gab es für den Aufsteiger zwar mit 1:4 (0:2) gegen den FC Dornbreite die erste Heimniederlage der Saison, aber das war zu verschmerzen im Duell mit den Lübecker Gästen, die mit feinen Spielzügen ebenfalls Eigenwerbung betrieben.

Das Problem des SSC Hagen ist gewiss nicht die sportliche Qualität, nur am Spielfeldrand sieht es mau aus. Gerade einmal 100 Zuschauer kamen zu der Partie, die man durchaus ein Spitzenspiel nennen konnte. Nun also geht der Verein in die Offensive, um die Gelegenheit zu nutzen, sich als Nummer eins der Stadt zu positionieren. Längst hat der Klub den lange dominierenden, inzwischen jedoch in den Niederungen der Kreisklasse verschwundenen Ahrensburger TSV abgehängt, nur scheint davon noch niemand so richtig Notiz genommen zu haben.

Dabei kann ein Nachmittag an der Hagener Allee durchaus kurzweilig sein, auch wenn die Gastgeber ausnahmsweise mal verlieren. "Der Gegner war besser, hat völlig verdient gewonnen", sagte Trainer Georg Jobmann, dessen Mannschaft gestern nur einen Höhepunkt setzen konnte. Gerrit Schmidt-Hartwigsen traf mit einem gekonnten Heber (65. Minute), mehr als eine Korrektur des Ergebnisses zum 1:4-Endstand war das nicht mehr.

Dem besten Sturm der Liga brachten die Stormarner zu viel Respekt entgegen, trotz zuvor drei Siegen und überzeugenden Leistungen. "Die Angst war völlig unnötig", sagte Jobmann. 25 Minuten dauerte es bis zum 0:1, das Nils Gramckau nach einem Eckstoß aus dem Gewühl heraus erzielte. Zehn Minuten später reichte Dornbreite ein einfacher Doppelpass, schon schob Marcel Hagelstein freistehend ein. Dann schlug die Stunde von Sascha Hagen, dem ehemaligen Torjäger des VfL Oldesloe, der zunächst Kristian Rönnau vor dem 0:3 (58.) und dann mit einem Traumpass Sascha Strehlau zum 0:4 (63.) bediente.

Für einen Moment sah es so aus, als würde es noch schlimmer ausgehen für die Gastgeber, ehe Schiedsrichter Friedrich Wichmann (Osterrönfelder TSV) die Regie übernahm. "Seine Entscheidungen hatten mit dem Ergebnis nichts zu tun, aber man fragt sich, warum es in einem Spiel, das gar nicht dazu angetan ist, so viele Karten gibt", sagte Jobmann. Erst sah Schmidt-Hartwigsen wegen wiederholten Foulspiels "Gelb-Rot" (67.), dann auf der anderen Seite Carlos Gomes (74.), zu guter Letzt noch Gordon Jokisch (90.). Der Ahrensburger hatte schon bei seiner Einwechslung zwölf Minuten zuvor die Gelbe Karte bekommen, weil er zu früh auf das Spielfeld gelaufen war.

Bei den Gastgebern schieden wegen Verletzungen zudem bereits nach elf Minuten Rico Pohlmann (Prellung) und zur Pause Lars Weltin (muskuläre Probleme) vorzeitig aus, die beiden erfolgreichsten Torschützen der Mannschaft. Die drohenden Ausfälle der Leistungsträger dürften Jobmann mehr Sorgen bereiten als der Verlust des Heimnimbus, wenn auch die Niederlage das jähe Ende leise aufkeimender Träume vom Vorstoß ganz nach oben bedeutete.

Doch dazu ist auch noch in der kommenden Saison Zeit, die zumindest in soweit schon geplant ist, als dass Trainer und Verein sich auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit verständigten. Und bis dahin ist vielleicht ja auch das Zuschauerinteresse gestiegen, die Hagener Fußballer jedenfalls wollen ihre Farben in der Stadt mit Stolz zur Schau tragen. Eine neue Fanartikel-Kollektion, auch das ist Teil der Imagekampagne, steht zum Verkauf schon bereit, Schlüsselbänder für 3,50 Euro, ein Satz Aufkleber für fünf Euro, der Fanschal für 15 Euro, tragbar auch schon beim nächsten Heimauftritt in zwei Wochen, der wieder in die Kategorie Topspiel fällt. Zu Gast ist dann der Tabellendritte TSV Pansdorf.

SSC Hagen Ahrensburg: Gollnest - Stein, Hausberg (78. Jokisch), Lembke, Schmidt-Hartwigsen - Klamt - Weltin (46. D. Lantz), Twachtmann, C. Lantz, K. Pohlmann - R. Pohlmann (11. Last).