Die Bezirksliga-Fußballer feiern mit dem 4:2 gegen Curslack II ihren dritten Sieg in sechs Tagen

Barsbüttel. Neun Punkte in sechs Tagen, das klingt nach eitel Sonnenschein und einer entspannten Woche, in Wahrheit aber war es eine ziemliche Tortur für den Barsbütteler SV. Verlieren verboten heißt es ja für die Elf, die in der Fußball-Bezirksliga Hamburg irgendwie noch den Aufstieg schaffen will. Wie groß die Anspannung am Soltausredder ist, kann vor allem Trainer Oliver Zapel nicht verbergen. Im Heimspiel gegen den SV Curslack-Neuengamme II schien die große Aufholjagd der Stormarner schon jäh zu enden, und als Prince Berchie in der 85. Minute mit dem Treffer zum 4:2 (1:1)-Endstand die Partie dann doch noch in die richtige Richtung lenkte, entluden sich die Emotionen in einem Jubel, der auch im Falle des kaum noch möglichen Titelgewinns wohl nur schwer zu übertreffen wäre.

Wahrscheinlicher ist, dass der BSV über die Aufstiegsrunde in die Landesliga stürmt, selbst das wird schwer genug. Spitzenreiter TuS Aumühle-Wohltorf ist noch ungeschlagen und liegt sieben Punkte vorn, von hinten könnte der GSK Bergedorf mit Siegen in seinen Nachholspielen die Barsbütteler noch von Rang zwei verdrängen. Und die Stormarner mussten sich, bei aller Anerkennung für vier Siege in Folge, die Frage stellen lassen, wie oft eine Zitterpartie wie die gegen Curslacks Reserveteam noch gut gehen kann.

"Wir haben es jetzt dreimal in der zweiten Halbzeit erzwungen", sagte Zapel, der bei aller Klasse seiner Elf wahrscheinlich selbst nicht so genau weiß, ob er zuerst die anhaltend schlechte Chancenverwertung oder die unerklärlichen Abwehrfehler thematisieren soll. Erneut spielten die Gastgeber in der ersten Viertelstunde genügend Gelegenheiten heraus, um die Begegnung früh zu entscheiden, völlig überraschend traf dann Tim Wulff zum 0:1 (18. Minute). Betim Haxhiajdini glich per Foulelfmeter aus (45.).

Statt die Partie umzubiegen, setzte der Aufstiegsanwärter im zweiten Durchgang erneut den Sieg aufs Spiel, ließ Till Beyer unbehelligt das 1:2 erzielen (56.). Fatih Koc antwortete postwendend (57.), Duah Wüstefeld schoss das 3:2 (63.), aber damit nicht genug: Foul Marcel Müller im Strafraum, Gelb-Rote Karte gegen Torben Krauel, den Schiedsrichter Tobias Meyer (FC St. Pauli) wohl versehentlich als den Übeltäter ausgemacht hatte - doch Valentin Mai parierte den Elfmeter, es war die wohl wichtigste Tat des Abends.

40 Zuschauer nur sahen das packenden Spiel, noch scheint sich nicht herumgesprochen zu haben, wie unterhaltsam die Auftritte des BSV zuweilen sind. Zapel: "Ich glaube, die Leute haben noch gar nicht registriert, was hier diese Saison möglich ist."

Barsbütteler SV: Mai - Yaylaoglu, Taneli, Krauel, Sütcü - Müller, Koc - Gottschling (57. Wüstefeld/75. Thoele) - Kummerfeldt, Haxhiajdini, Berchie.