Fußballerinnen des FFC Oldesloe verlieren auf eigenem Platz 1:2 gegen Zweitliga-Schlusslicht Tennis Borussia Berlin

Bad Oldesloe. Es hätte der perfekte Tag für die Zweitliga-Fußballfrauen des FFC Oldesloe werden können. Vor dem Heimspiel gegen Tennis Borussia Berlin durften sie den neuen Umkleidetrakt im Kurparkstadion einweihen. Dann gingen sie gegen das Schlusslicht der Zweiten Bundesliga Nord auch gleich in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung. Alles deutete darauf hin, dass die Kreisstädterinnen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen würden - mit einem Sieg das Abstiegsgespenst verscheuchen und zugleich den Heimfluch beenden.

Zum letzten Mal hatten sie im eigenen Stadion am 19. September 2010 mit 3:0 gegen den BV Cloppenburg gewonnen. Doch nach dem frühen Treffer von Kristina Kucharski gelang nicht mehr viel, am Ende gingen die Oldesloerinnen mit 1:2 (1:2) geschlagen und mit hängenden Köpfen vom Platz.

Angesichts dieser Enttäuschung waren die Ergebnisse von den anderen Plätzen auch nur ein schwacher Trost. Mit Holstein Kiel (0:3 gegen Turbine Potsdam II), dem Magdeburger FFC (0:2 gegen Victoria Gersten) und dem BV Cloppenburg (0:1 gegen Lokomotive Leipzig) gingen auch die drei übrigen Mannschaften aus dem Tabellenkeller leer aus. "Mist, mit einem Sieg hätten wir im Kampf um den Klassenverbleib alles klar machen können", sagte Trainer Michael Clausen verärgert. An der Ausgangslage hat sich also nichts verändert. Drei der vier hinter den Oldesloerinnen platzierten Mannschaften haben schon ein Spiel mehr absolviert. "Die müssten schon acht Punkte in vier Spielen auf uns gutmachen", rechnete Clausen vor.

Als einen wesentlichen Grund für die Niederlage bezeichnete er die Einstellung seiner Spielerinnen. Clausen: "Im Vorbeigehen gewinnt man in der Zweiten Bundesliga kein Spiel - auch gegen den Tabellenletzten nicht. Wir haben erst dafür gesorgt, dass die Berlinerinnen den Spaß am Fußballspielen wiedergefunden haben." Oder in Kurzfassung: "Bei uns stimmte es vorne und hinten nicht."

Der schnelle Führungstreffer brachte nicht die erhoffte Sicherheit. Ohne Abwehrchefin Svenja Fritz, die wegen der fünften Gelben Karte gesperrt war, hielt die Oldesloer Abwehr dem Druck der Gäste nur eine knappe Viertelstunde lang stand, dann gelang Anne-Rose Lindner das 1:1. Madeline Gieseler und Claudia Wenzel vergaben danach gute Möglichkeiten, den FFC Oldesloe erneut in Front zu bringen. Stattdessen berührte die Torschützin Kucharski nach gut einer halben Stunde den Ball im eigenen Strafraum mit dem Unterarm. Schiedsrichterin Sandra Pansch (Ahrensburger TSV) entschied auf Handspiel und damit Elfmeter für Tennis Borussia. Jessica Brückner (33.) verwandelte zum 1:2-Endstand. Clausen reagierte auf die Unsicherheiten in der Abwehr mit der Einwechslung von Karina Schneider für Kristin Engel.

Die zweite Halbzeit begann mit Torchancen für Gaitana Lippert und Gieseler, die dann kurz vor Schluss auch noch ein Tor erzielte, das wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung allerdings keine Anerkennung fand. Doch für große Aufregung gab es keinen Anlass, zuvor hatte Pansch auch einen wohl ebenfalls regulären Treffer für Tennis Borussia wegen Abseits nicht gelten lassen.

Ein Ende der Heimmisere ist nun frühestens am 27. März gegen Victoria Gersten möglich. Am Sonntag beim Tabellendritten Turbine Potsdam II wären drei Punkte für die Stormarnerinnen schon eine große Überraschung.