Erstaunlich schnell und überraschend geräuschlos hat der in den vergangenen Jahren in regelmäßigen Abständen als “Chaos-Klub“ in die Schlagzeilen geratene VfL Oldesloe seine Trainersuche beendet.

Bad Oldesloe. Zur neuen Fußballsaison kehrt mit Sven Buntfuß ein junger und zugleich erfahrener Mann an die Trave zurück, mit dem der Traditionsverein von 1996 bis 2001 überaus erfolgreiche Zeiten erlebt hatte. Am Ende jedoch war Buntfuß nach andauernden internen Querelen zurückgetreten. Nun wird er Nachfolger von Hartmut Wulff, der nach nur einer Serie bei den "Blauen" im Sommer zum Düneberger SV (Bezirksliga Hamburg) wechselt.

Buntfuß hatte nach seinem Abschied vom VfL zunächst den Stadtrivalen SC Union Oldesloe trainiert. Noch bis zum 30. Juni steht er beim SSV Pölitz unter Vertrag. Zum Aufgebot des Kreisliga-Rivalen zählt ein halbes Dutzend ehemaliger VfL-Spieler, über deren Rückkehr in die Kreisstadt nun spekuliert wird. "Darüber wurde nicht gesprochen, und darum geht es uns auch nicht", sagte allerdings VfL-Ligaobmann Jens Schenk. "Wir wollen vor allem auf den eigenen Nachwuchs setzen." Buntfuß solle den Neuaufbau fortführen, den Wulff nach dem Abstieg aus der Verbandsliga begonnen hat. Der nach wie vor drohende Absturz in die Kreisklasse A könnte Buntfuß' Engagement allerdings gefährden. "Dann müsste man sich mit dem Thema noch einmal neu befassen", sagte der Coach.

Von einem solch schweren Schlag für den einstigen Vorzeigeklub gehen die Verantwortlichen freilich nicht aus, und Buntfuß hatte den VfL ja schon einmal aus den Niederungen auf gehobenes Amateurfußball-Niveau geführt. Aus seiner ersten Amtszeit hat er zwei Aufstiege vorzuweisen. Nun aber mahnt der 40-Jährige zur Geduld. "Wir werden nicht in einem und sicher auch nicht in zwei Jahren aufsteigen", sagte er. "Der Verein hat Potenzial, das er nicht ausschöpft. Wir wollen diesen schlafenden Riesen wecken. Aber das braucht Zeit."

Möglich, dass sich Buntfuß, der Co-Trainer André Behrens nach Bad Oldesloe mitbringt, in Pölitz nach fünf Jahren mit einem Aufstieg verabschiedet. "Aber nach so langer Zeit muss mal etwas Neues kommen", sagte er. Auch der SSV-Vorsitzende Jens Elschenbroich sieht den Zeitpunkt gekommen, "einen Schnitt zu machen". Man trenne sich im besten Einvernehmen. Die Verhandlungen mit einem möglichen Nachfolger Buntfuß' sind offenbar schon weit fortgeschritten. Elschenbroich sagte, er rechne mit einer Entscheidung noch in dieser Woche.