Im Tabellenkeller der Kreisliga Stormarn feiert der Witzhaver SV mit dem 6:3 gegen Großensee seinen zweiten Sieg hintereinander

Ahrensburg. Der Abstiegskampf der Fußball-Kreisliga Stormarn hat sich längst zu einem Krimi entwickelt, aber der Witzhaver SV spielt in Zukunft vielleicht nicht mehr mit. Die Flucht nach vorn jedenfalls hat gut begonnen für den Neuling, der nach dem Meistertitel in der Kreisklasse A auch eine Etage weiter oben auf Kurs zu kommen scheint. Erfolgreich und unterhaltsam zugleich war das 6:3 gegen den SSV Großensee, im zweiten Spiel in diesem Jahr der zweite Sieg gegen einen direkten Konkurrenten (zuvor hatte es ein 2:1 beim TSV Zarpen gegeben). Mit nun 17 Punkten ist die Mannschaft auf Rang elf vorgerückt und damit zwar noch nicht gerettet, im Tabellenkeller aber erst einmal nur noch Nebendarsteller.

Eine Hauptrolle spielt weiter Schlusslicht Großensee, das in der kuriosen Partie mit drei Elfmetern binnen einer Viertelstunde (zwei für die Gastgeber, einer für die Gäste) mit 1:0 führte. Nach dem vierten Tor für Witzhave aber brach Großensee ein, die Lage spitzte sich angesichts der zwölften Niederlage im 16. Spiel weiter zu.

Noch aber gibt es Konkurrenten, denen es nicht viel besser geht, wie zum Beispiel den Vorletzten TSV Zarpen nach einem 1:6 beim SV Hamberge. Auch für den SV Hammoor, der zwar immer wieder sein Potenzial andeutet, beim 1:3 gegen die SG Hoisdorf/Stormarn 2000 aber erneut in einem wichtigen Spiel auf drei Stammkräfte verzichten musste, ist die Lage brenzlig.

Der Drittletzte TSV Bargteheide II wurde beim 0:4 gegen den damit in halbwegs sichere Gefilde vorgerückten SV Preußen Reinfeld Opfer seiner zahlreichen individuellen Fehler. "Wenn man zur zweiten Halbzeit Anstoß hat und trotzdem nach 15 Sekunden ein Tor kassiert, sagt das eigentlich schon alles", so Trainer Frank Witte. "Aber die Mannschaft ist gut besetzt. Ich habe deshalb keine Angst, dass wir absteigen könnten."

Am anderen Ende der Tabelle, wo nicht Ängste, sondern Träume regieren, musste der VfL Tremsbüttel am ersten kompletten Spieltag nach der Winterpause einen Dämpfer hinnehmen, mit dem Titel wird es wohl eher nichts für den aktuellen Tabellendritten. 0:0 nur hieß es trotz einer Reihe guter Chancen beim Mittelklasseteam von Union Oldesloe. Trainer Marco Schier beklagte sich anschließend über die harte Gangart der Gastgeber, übte aber auch intern Kritik. "Wenn vier Spieler zum Karneval fahren und deshalb fehlen, darf man eben auch nicht zu viel erwarten", sagte er. Der Ausflug am Spieltag werde "eine Ansage" nach sich ziehen. Bis zum Saisonende fehlen zudem Terence Abankwah und Rico Tobing, die beide für vier Monate nach Australien reisen.

Angesichts ihrer Torflaute schmerzte die Tremsbütteler umso mehr der Blick in Richtung des SV Eichede II, bei dem der in der Hinrunde noch für den VfL stürmende Jan-Henrik Schmidt auch seinen zweiten Einsatz mit drei Toren krönte. Meisterlich war die Leistung der Steinburger beim 4:1 gegen den Zwölften VfL Oldesloe allerdings nicht. Für die Kreisstädter endete die Begegnung mit einer Hiobsbotschaft, die weitreichender war als ihre zehnte Saisonniederlage. Leistungsträger Marc Kunze verletzte sich schwer an der Schulter und wird voraussichtlich für mehrere Wochen ausfallen.

Der SVE II schob sich für eine Nacht an die Spitze, dann zog der SV Timmerhorn-Bünningstedt trotz einer mäßigen Vorstellung mit einem 3:0 beim SSC Hagen Ahrensburg II wieder vorbei. "Wer Meister werden will, muss eben auch die Spiele gewinnen, in denen er schlecht ist", sagte Trainer Thomas Runge. "Wir leben davon, eine eingespielte Mannschaft zu sein" - doch der fehlt nach der Winterpause noch der Rhythmus.