Verbleib in der Zweiten Badminton-Bundesliga ist gesichert. Jetzt soll Ersatz für Janet Köhler und Ben Stawski her

Trittau. Die kleine Chance, doch noch die Nummer eins zu werden in Schleswig-Holstein, hat der TSV Trittau zum Saisonabschluss der Zweiten Bundesliga Nord verspielt, aber von diesem Detail nahm bei den Stormarnern niemand so richtig Notiz. Im Mittelpunkt stand die frohe Kunde, den Klassenverbleib letztlich halbwegs souverän geschafft zu haben, das war schon nach dem ersten Teil des Doppelspieltags und einem 5:3 gegen den VfL Maschen sicher.

Im Duell mit der ebenfalls noch gefährdeten Eintracht Südring Berlin spielte Trittau dann Zünglein an der Waage und musste sich auch deshalb mit einem 4:4 begnügen, weil Maximilian Bobeth in seiner Heimat, wo Freunde und Familie im Publikum saßen, unbedingt zum Einsatz kommen wollte. Einen Tag nach der Rettung folgten die Teamkameraden seinem Wunsch, erwartungsgemäß verlor Bobeth jedoch gegen Andreas Kämmer in zwei Sätzen.

In der Abschlusstabelle fehlte der Mannschaft dann ein Punkt, um BW Wittorf Neumünster noch von Rang fünf zu verdrängen. Das Ziel, den Schleswig-Holstein-Rivalen zu distanzieren, ist auf die neue Saison vertagt. Dann wird der TSV Trittau wohl ein merklich verändertes Gesicht bekommen. Die ehemalige Nationalspielerin Janet Köhler beendet ihre Karriere mit nur 23 Jahren zugunsten ihrer Polizeiausbildung, zum Abschluss zeigte sie nach zuletzt meist schwachen Leistungen beim Sieg gegen Monja Bölter noch einmal all ihr Können. "Wenn man sieht, wie sie spielen kann, ist es bitter, dass sie jetzt aufhört", sagte Klubsprecherin Sabina Persson. Vom Engländer Ben Stawski wird sich der Verein nach nur einem Jahr wieder trennen, weil sich die Verpflichtung nicht wie erhofft ausgezahlt hatte.

Annekatrin Lillie aber, diese Nachricht nahmen die Verantwortlichen nach dem letzten Ballwechsel mit Freude zur Kenntnis, wird mindestens eine weitere Saison für die Trittauer bestreiten. Auch Nikolaj Persson, der einzige Spitzenspieler der Zweiten Bundesliga mit deutschem Pass, bleibt bei seinem Heimatklub. Ob künftig der Schotte Kieran Merrilees der einzige Ausländer im Team ist, muss sich erst noch zeigen. Die Suche nach einem Nachfolger für Stawski hat gerade erst begonnen, außerdem muss auf der Damenseite Ersatz für Köhler her.

Finanziell kann sich der TSV auch in Zukunft keine großen Sprünge erlauben, Sponsoren sind kaum zu finden. Ein Aufstieg ist deshalb auch nach der Aufstockung der Ersten Bundesliga zur kommenden Saison von acht auf zehn Mannschaften im Moment nicht mehr als Utopie. Dass sich Trittau auf eine Zahlung des Deutschen Badminton-Verbands freuen darf, ändert daran nichts. Der Überschuss aus den Start- und Strafgeldern wird zum Ziel der Nachwuchsförderung an die Vereine ausgeschüttet, die U-22-Spieler aus Deutschland einsetzen, der TSV darf sich auf ein besonders großes Stück vom Kuchen freuen.

Am Ende der Saison wird dennoch wohl kaum mehr als eine schwarze Null stehen, sportlich fällt die Bilanz insgesamt sogar eher negativ aus. Spieler und Verantwortliche hatten ein wenig mehr erwartet als Rang sechs. "Wir haben aber feststellen müssen, dass die Liga insgesamt deutlich stärker war als im Vorjahr", sagte Sabina Persson.