Von langer Hand bereitet Hartmut Wulff beim VfL Oldesloe nach nur einer Saison seinen Abschied vor.

Ahrensburg. Gewissheit hat der 59-Jährige zwar noch nicht, seine Zuversicht, ein Fußball-Kreisligateam zu übergeben und keinen Absteiger, ist am 18. Spieltag aber ein ordentliches Stück größer geworden. Es war die erste Partie, seitdem Wulff die Mannschaft über seinen Wechsel im Sommer zum Düneberger SV informiert hatte, die Reaktion der Spieler war eindeutig. Während ihr Coach vor dem Absprung steht, wächst unter ihnen mehr und mehr eine Einheit, die dann an einem guten Tag eben auch mal in der Lage ist, einen stärker eingeschätzten Konkurrenten wie den SSC Hagen Ahrensburg II mit 5:2 zu besiegen.

"Ich werde hier etwas Funktionierendes hinterlassen", sagte Wulff, dem daran gelegen zu sein scheint, dass sein Nachfolger den von ihm begonnenen Neuaufbau fortsetzt. "Ich bin gern bereit, den Neuen einzuarbeiten", so Wulff. "Es wäre gut, wenn der Verein die Personalie klärt, bevor wir im April die entscheidenden Spiele haben." Ligaobmann Jens Schenk will "einen gestandenen Mann holen, der mit jungen Leuten arbeiten möchte".

Beim unterlegenen SSC Hagen II ist die Trainerfrage nach dem Rücktritt Wolfgang Spethmanns ebenfalls ungeklärt. Bis Saisonende übernimmt Matthias Schwandt (wir berichteten). Was danach passiert, ist offen. Vom ersten Auftritt unter seiner Verantwortung war Schwandt enttäuscht. "Leidenschaft und Feuer fehlten", sagte er. Man hatte etwas anderes erwartet von einer Mannschaft, deren Kritik an Spethmann der Auslöser war, dass der Coach nach viereinhalb Jahren das Handtuch warf. Schwandt: "Wahrscheinlich waren unsere jungen Leute in der ungewohnten Situation einfach verkrampft."

Ganz locker kam der SV Eichede II zu seinem zwölften Saisonsieg und gilt vielen nach dem 8:1 beim TSV Bargteheide II mehr denn je als erster Titelanwärter. "Wenn wir so konzentriert spielen wie diesmal, wird es sehr schwer, uns zu schlagen", sagte Coach Andreas Gahleitner. Malte Kuberski, einstmals Leistungsträger in Eichedes erster Mannschaft, gab ein gutes Comeback, Jan-Henrik Schmidt mit drei Toren ein starkes Debüt im SVE-Dress.

Schmidts Ex-Klub VfL Tremsbüttel festigte beim 4:0 über den SV Preußen Reinfeld Rang drei hinter den Steinburgern. Mit André Philipp (kam in der Winterpause vom TSV Bargteheide) hat der Kreispokal-Finalist nun auch sein Torwartproblem gelöst.

Kurios: Spitzenreiter SV Timmerhorn-Bünningstedt kickte gegen den SV Hamberge nur 20 Minuten - dann brach Schiedsrichter Volker Lewerenz (FSG Südstormarn) die Partie wegen Glatteis ab und erntete Zustimmung von allen Seiten. "Drei Viertel des Platzes waren in Ordnung, aber auf dem Rest konnten die Spieler gar nicht abstoppen", sagte SVH-Coach Jörg Röricht. Vier weitere Begegnungen waren wegen widriger Bedingungen gar nicht erst angepfiffen worden.