Die Oberliga-Basketballer des TSV Bargteheide deklassieren den MTSV Hohenwestedt II überraschend mit 80:55

Bargteheide. Coach Gregor Krönke hat immer an die Stärken seiner Mannschaft geglaubt. Auch in der vergangenen Saison, als die Basketball-Herren des TSV Bargteheide zunächst ein Spiel nach dem anderen verloren und bereits wie ein Absteiger aussahen, dann aber doch noch den Klassenerhalt schafften. In dieser Oberliga-Serie wird langsam deutlich, dass sein Optimismus nicht unbegründet war.

"Ich wurde ja lange belächelt aufgrund meiner Äußerungen, aber jetzt wir zeigen wir auch, welche Klasse in uns steckt", sagt der Trainer nach dem souveränen 80:55 (38:27)-Sieg gegen den Tabellenvierten MTSV Hohenwestedt II. Damit haben die Stormarner nun schon drei ihrer ersten fünf Begegnungen gewonnen. Die Bargteheider Mannschaft besteht sowohl aus erfahrenen Kräften als auch aus jungen Talenten. Ihr ganz großes Plus ist es, dass sie im Sommer keinen Abgang eines Leistungsträgers verkraften musste. "In dieser Spielzeit setzen wir unser Leistungsvermögen endlich auch in der Praxis um", sagt Sebastian Wichmann. Der Flügelspieler erkennt nun zudem viel mehr Struktur im Spiel seiner Mannschaft.

Mit dem Erfolg kommt auch der Spaß, das war gegen Hohenwestedt nicht zu übersehen. So führte Wichmann nach einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf Freudentänze auf, Krönke kam aus dem Applaudieren für die Leistung seiner Mannschaft kaum heraus. Der Coach klatschte auch einige Spieler schon während der Partie ab. "So stelle ich mir unser Auftreten vor", sagte der Übungsleiter, der eine Weiterentwicklung nicht nur bei seinem Team, sondern auch bei sich selbst erkennt. Auszeiten nimmt er nun viel früher als zuvor, seine Akteure setzen anschließend meist das um, was er ihnen mit auf den Weg gibt, sodass das Gesamtbild stimmt.

Dem Team gelingt es auch, sein großes Talent Torben Gode immer besser in Szene zu setzen. Gegen Hohenwestedt, das mit nur sieben, aber zum Teil Regionalliga erfahrenen, Spielern antrat und sich aufgrund von Unbeherrschtheiten im Spiel noch selber schwächte, war der 2,04 Meter lange Centerspieler mit 16 Punkten bester Korbschütze seines Teams. Dabei ließ er sogar noch etliche Chancen ungenutzt, überzeugte aber vor allem in den Defensive mit vielen Rebounds. Auch Wichmann und Jan Lehnhoff, die für jeweils 10 Zähler verantwortlich waren, gefielen. Stark war zudem Regisseur Patrick Filter (9 Punkte) mit guten Anspielen. Krönke: "Uns zeichnet sicher auch aus, dass sich die Verantwortung immer auf viele Schultern verteilt."

Aufgrund von weniger absolvierten Spielen sah das Tabellenbild für die Bargteheider zwar lange wenig rosig aus, doch nach zwei Siegen in Serie kletterten sie nun zumindest vom letzten auf den achten Rang. Dies soll aber erst der Anfang sein auf dem Weg nach oben. Bereits am Sonnabend (19.30 Uhr, Beseler Allee) beim Tabellenvorletzten Kieler TB wollen die Stormarner erneut punkten. Das Selbstvertrauen, um auch in der Landeshauptstadt bestehen zu können, haben sie mittlerweile. Im Spiel warten Stormarns Korbjäger viel geduldiger auf ihre Chancen. Und Schwächephasen waren zuletzt auch die Ausnahme.

Wichmann: "In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Für uns könnte am Ende ein Platz unter den ersten Drei drin sein. Wir wissen aber, dass dies schwer wird." Knüpfen die Bargteheider in den nächsten Partien da an, wo sie zuletzt aufgehört haben, wird sie niemand mehr belächeln.