Die unnötige 2:3-Niederlage beim VfL Pinneberg kostet die Stormarner die Tabellenführung in der Regionalliga Nord

Oststeinbek. Björn Domroese kann man durchaus als einen "alten Hasen" bezeichnen, der seit vielen Jahren in den obersten Volleyball-Spielklassen zu Hause ist. Ob als Spieler mit dem Oststeinbeker SV in der Ersten Liga, als Co-Trainer des Frauen-Bundesligavereins VT Aurubis oder nun als Spielertrainer des OSV in der Regionalliga Nord - er hat zahlreiche sportliche Schlachten geschlagen. Doch was sich am Sonnabend im Punktspiel seines Teams beim VfL Pinneberg ereignete, hätte Domroese nicht für möglich gehalten.

Seine Mannschaft dominierte die Partie anderthalb Stunden lang, war beim Aufschlag, in der Block- und Feldabwehr deutlich überlegen, führte nach Sätzen schon 2:1 und lag auch im vierten Durchgang mit 20:11 vorn. Doch am Ende gab es nur hängende Köpfe bei den Gästen, die die Partie noch mit 2:3 (25:19, 20:25, 25:14, 23:25, 13:15) verloren. Domroese: "Dass eine Männermannschaft im Volleyball einen Neun-Punkte-Vorsprung in einem Satz verspielt, habe ich noch nie erlebt."

Erklären konnte er den Leistungseinbruch auch einen Tag später noch nicht. "Wir haben das Volleyballspielen einfach eingestellt", so der Trainer. Während sich bei den immerhin als Spitzenreiter angereisten Gästen zunehmend Verunsicherung breitmachte, wurden die Pinneberger immer mutiger. Dem Gastgeber gelang es zudem, die unmöglichsten Bälle noch ins Spiel zurückzubringen.

Domroese war auch mit seiner eigenen Leistung unzufrieden. "Meine Annahme war am Ende schwach", sagte der Coach. Und da auch von seinen Nebenleuten wenig Initiative ausging, lagen die Oststeinbeker im entscheidenden Tiebreak bereits mit 4:8 und 10:14 hinten, ehe noch etwas Ergebniskosmetik gelang - mehr nicht, denn die Pinneberger verwandelten schließlich ihren vierten Matchball zum Sieg.

Pech hatten die Gäste im zweiten Satz, als sich Libero Hendrik Hofmann nach einem Zusammenprall mit Domroese am Kopf verletzte und ausgewechselt werden musste.

Nach der ersten Auswärtsniederlage fiel der OSV auf den zweiten Rang zurück. Neuer Tabellenführer ist der Zweitligaabsteiger SV Warnemünde, der den VCO Hamburg mit 3:1 besiegte. Den Tabellenvorletzten empfangen die Stormarner am kommenden Sonnabend (19.30 Uhr, Meessen). Alles andere als ein 3:0-Sieg wie im Hinspiel wäre eine Überraschung, doch Domroese warnt: "Immerhin hat der VCO auch den Warnemündern einen Satz abgenommen. Wir dürfen diesen Gegner nicht unterschätzen."