Die Landesliga-Handballerinnen befördern mit dem 28:22 gegen die GHG Hahnheide zum dritten Mal einen höherklassigen Gegner aus dem Landescup

Reinfeld. Frauenhandballtrainer Jörg Senger hatte schon vor der Partie die Favoritenrolle zurückgewiesen. Ohne fünf Leistungsträgerinnen standen der GHG Hahnheide im Viertrundenspiel des Landespokalwettbewerbs bei der HSG Reinfeld/Hamberge lediglich sechs Feldspielerinnen zur Verfügung, die zum eigentlichen Kader des Vereins aus der Schleswig-Holstein-Liga gehören. Hahnheide traf zudem auf einen Gegner, der nach acht Siegen in Folge (Landesliga und Pokalwettbewerb zusammengenommen) sehr selbstbewusst auftrat. So war der 28:22 (16:10)-Erfolg der klassentieferen Gastgeberinnen dann auch nicht wirklich eine Überraschung. Bis zum 7:7 (13. Minute) verlief das Kreisderby spannend, ehe die Reinfelderinnen mit viel Tempo immer wieder die Lücken in der Gästeabwehr fanden. Die Mannschaft von Trainer Detfred Dörling überzeugte auch spielerisch, während Hahnheide im ersten Durchgang lediglich aus dem Rückraum Torgefahr ausstrahlte. Die Reinfelderinnen setzten sich so innerhalb von acht Minuten auf 12:7 ab. Auch nach der Pause dominierten die Nordstormarnerinnen weiter, ließen die Gäste lediglich beim 24:21 (57.) noch einmal etwas herankommen.

Beste Spielerinnen bei der HSG waren Torfrau Annika Rahf mit 25 Paraden, Rückraumspielerin Rika Tonding, die ihre Gegenspielerinnen immer wieder geschickt austanzte und acht Tore erzielte, sowie die abwehrstarke Linkshänderin Maike Waldeck (6/1 Tore). Bei Hahnheide wehrte Torhüterin Andrea Budziszewski vier Siebenmeter ab. Die Rückraumakteurinnen Jana Eschbacher mit sechs und Jacqueline Heins mit fünf Treffern waren bei den Gästen aus Trittau und Lütjensee die besten Werferinnen.

"Wir leben derzeit von unserem Selbstvertrauen, hatten aber dennoch teilweise Probleme mit Hahnheides aggressiver Abwehr", sagte Dörling. Sein Gegenüber war trotz der Niederlage nicht unzufrieden. Senger: "Wir haben uns sehr gut verkauft. Eine Überraschung wäre es aufgrund unserer personellen Probleme eher gewesen, wenn wir gewonnen hätten."

Und die Sorgenfalten des Hahnheider Coaches werden tiefer. In Reinfeld verletzte sich zudem Kreisläuferin Aenne Kiehn in der 18. Minute am Sprunggelenk. Anika Hoffmann (Kreuzbandriss im Knie), Liza Bielfeldt (Fingerbruch) und Claudia Riecke (Knochenabsplitterung im Handgelenk) fallen ohnehin lange aus. Nächster Gegner des Tabellensiebten der höchsten Spielklasse in Schleswig-Holstein ist am Sonntag (17 Uhr, Dorfstraße) auswärts der Tabellennachbar SV Todesfelde.

Mit dem Leezener SC (31:15), dem TSV Owschlag II (37:35) und nun Hahnheide schaltete das Team von Trainer Dörling bereits drei höherklassige Mannschaften aus dem Pokalwettbewerb aus. Das Viertelfinale wird Anfang Dezember ausgelost. Zu den möglichen Gegnern zählt auch Drittliga-Tabellenführer TSV Owschlag. Der Pokalsieger wird anschließend in einem Final-Four-Turnier ermittelt. Nur der Titelträger qualifiziert sich für den Pokalwettbewerb des Deutschen Handballbundes. Dörling: "Wir wollen unter die letzten Vier."

Auch in der Landesliga setzen die Reinfelderinnen mit dem 38:18 (22:10)-Kantersieg beim Schlusslicht TSV Neustadt ihren Höhenflug fort. Rika Tonding (10 Tore), Lina Tonding (6) und Madeline Feierabend (6/4) erzielten für den Ligazweiten die meisten Tore.

Die weiteren Tore für die HSG Reinfeld/Hamberge erzielten: Madeline Feierabend (5/3), Laura Beth, Sonja Rau, Sandra Fuhlbrügge, Lina Tonding (je 2) und Janine Sachse (1).

Die weiteren Tore für den GHG Hahnheide erzielten: Dörte Möller (4/2), Christin Jeggel, Meike Braun (je 2), Frederike Boehnke (2/1) und Britta Gerdau (1).