Die Gastgeber verlieren beim 1. Flensburger-Pilsener-Cup im Halbfinale überraschend gegen den Barsbütteler SV mit 0:4. Turniersieger wird Bergedorf 85

Oststeinbek. Die Spekulationen, wer im Sommer Nachfolger des scheidenden Manfred Nitschke als Trainer des Oberligaklubs Bergedorf 85 wird, sind ein Topthema im Hamburger Amateurfußball, längst haben sie auch den Kreis Stormarn erreicht. Beim Hallenturnier des Oststeinbeker SV um den 1. Flensburger-Pilsener-Cup kursierten im Sportzentrum Meessen die neuesten Gerüchte, einer schuf dann aber doch Fakten. Oliver Zapel, dessen Name in der vergangenen Woche an den Sander Tannen auf der Kandidatenliste auftauchte, wird nicht zu den "Elstern" wechseln. "Ich habe einen Vertrag, und dabei wird es auch bleiben", sagte der Coach, nachdem er mit dem Barsbütteler SV im Finale mit 0:1 an Bergedorf gescheitert war. Der 42-Jährige hatte dem Vereinsvorsitzenden Bernhard Zeppenfeld bereits Anfang Dezember eine Zusage für die kommende Saison gegeben.

Dann will der BSV in der Landesliga spielen, wenn der Weg vom vierten Bezirksligarang auf einen der beiden Aufstiegsplätze auch noch weit ist. Dessen ungeachtet aber kommen die Planungen gut voran. Der Kader werde für die kommende Spielzeit beinahe komplett erhalten bleiben, so Zapel, die Verhandlungen mit möglichen Neuzugängen seien weit fortgeschritten. Umstände, unter denen der Trainer gern beim BSV bleibt, so sehr ihn die Aufgabe bei Bergedorf 85 auch reizen würde. "Das ist ein attraktiver Posten. Wäre die Anfrage zu einem früheren Zeitpunkt gekommen, hätte ich darüber nachdenken müssen", sagte er.

Die Endspielniederlage in Oststeinbek war nur ein kleiner Wermutstropfen, ansonsten überzeugte Barsbüttel mit sehenswerten Auftritten. Prince Berchie schoss sich mit fünf Toren ins Rampenlicht, beim 4:0 im Halbfinale gegen die Gastgeber glänzte Duah Wüstefeld mit drei Treffern. "Das war eine Hallenfußball-Vorführung, zu der man nichts mehr sagen muss", so Zapel, "jeder Spieler hat alles aus sich herausgeholt." Im Auftaktspiel bezwang Barsbüttel endlich auch einmal den TuS Aumühle-Wohltorf, der in der Bezirksliga mit großem Vorsprung auf die Stormarner an der Tabellenspitze steht.

Eine Woche nach seinem Triumph beim Wilhelm-Brandt-Gedächtnisturnier in Aumühle musste sich der OSV vor seinem Heimpublikum mit Rang drei begnügen, obwohl zunächst alles nach Plan gelaufen war. In den ersten vier Partien kassierte der Oberliga-Tabellenneunte nur einen Gegentreffer, umso überraschender kam gegen Barsbüttel das Aus. "So richtig erklären kann man das nicht", sagte Michael Baaß, der das Team in Vertretung des in der Turnierleitung eingespannten Trainers Stefan Kohfahl betreute. "Die Mannschaft ist wohl nicht damit klargekommen, in Rückstand geraten zu sein." Einen guten Eindruck hinterließen die Gastspieler Fatih Okur (Meiendorfer SV) und Yasar Sahin (TSV Buchholz 08). Oststeinbek wird sich wohl bei beiden um einen Transfer noch in der Winterpause bemühen.

Zur Überraschung des Tages neben dem Barsbütteler SV stieg vor 250 Zuschauern der TSV Glinde auf. Die vor der Saison nach zweijähriger Pause neu gemeldete Ligamannschaft aus dem Süden Stormarns setzte sich in der Vorrunde gegen den FSV Geesthacht, den FC Türkiye und den VfL Lohbrügge durch, dann war im Viertelfinale der BSV eine Nummer zu groß (3:6). Die Glinder aber haben im zweiten Teil der Punktrunde noch Großes vor. Als Kreisklassen-Spitzenreiter träumen sie von Meistertitel und Aufstieg.