Mit dem GSK Bergedorf setzt sich beim ersten Holländers Winter-Cup ein Außenseiter durch

Trittau. Der Neue im Trikot des TSV Trittau machte seine Sache auf Anhieb bemerkenswert gut, trotz fehlender Spielpraxis, trotz großen Trainingsrückstands. Damit kann der Kampf um den Stammplatz im Tor des Fußball-Verbandsligaklubs also für eröffnet erklärt werden nach der erfreulichen Vorstellung von Steffen Albers, der zuletzt für die Kaltenkirchener TS gespielt und danach für mehrere Monate pausiert hatte.

So weit die guten Nachrichten für den Neuzugang der Stormarner, der herausragte aus einer Mannschaft, die bei der Premiere ihres eigenen Hallenturniers um den Holländers Winter-Cup insgesamt aber nicht viel zu bestellen hatte. In fünf Partien glückte ihr nur ein Sieg gegen den Hamburger Oberligaklub SC Condor (3:1), das bedeutete für den TSV Trittau dann den vorletzten Platz.

Während Stürmer Jan Klötzner, die zweite Verpflichtung für die Rückrunde, nach langwieriger Verletzung das Hallenparkett mied, machte Albers auch mit seinen stattlichen Maßen Eindruck, 1,98 Meter ist er lang. "Steffen sorgt allein schon mit seiner Größe für Respekt", sagte Trainer Carsten Holst, "aber er weiß auch, dass er Schwächen in der Strafraumbeherrschung hat." Ob nun Albers oder Dennis Stach künftig hinter der viertschwächsten Abwehr der Verbandsliga Süd-Ost agieren werden, sollen die kommenden Wochen zeigen. Holst: "Die Karten werden bei uns mit Beginn der Vorbereitung neu gemischt." Unterm Dach bleibt es bei nur einem Auftritt des TSV, der eigentlich auch seinen Titel beim PAV-Cup der FSG Südstormarn verteidigen wollte - das Turnier fiel jedoch mangels Beteiligung aus.

Während die einen in Lütjensee also absagen mussten, könnte sich ein paar Kilometer weiter eine neue Veranstaltung etablieren. Organisator Peter Metzner zog eine positive Bilanz, auch weil 250 Zuschauer Eintritt zahlten. "Das ist sehr gut fürs erste Mal", sagte Metzner, und nach beinahe ausnahmslos sehr fairen Partien (nur eine Rote Karte gegen den Meiendorfer SV) ist eine zweite Auflage schon fest geplant. Titelverteidiger wird in einem Jahr dann der GSK Bergedorf sein. Das technisch versierte Team aus der Bezirksliga Hamburg setzte sich etwas überraschend, aber völlig verdient gegen die höherklassigen Konkurrenten durch.

Wer etwas bemängeln mochte nach dem Hallenkick, der konnte also nur über zu wenig Lokalkolorit klagen. Neben den Gastgebern kam aus Stormarn einzig der SSC Hagen Ahrensburg, der allerdings unter anderem beim 4:3 nach 1:3-Rückstand gegen Trittau für einen Höhepunkt des Abends sorgte und schließlich mit Rang zwei und 150 Euro Prämie belohnt wurde. Auch bei der Mannschaft vom Braunen Hirsch stand mit Tristan Gollnest der Torwart im Blickpunkt, den Trainer Georg Jobmann zum "Star des Abends" ernannte. Nur gegen den GSK Bergedorf (1:2) verlor der SSC Hagen, beim Verbandsliga-Aufsteiger waren sie von dieser ausgezeichneten Bilanz selbst überrascht. "Wir trainieren nie in der Halle, wir sind nur selten bei Turnieren, aber vielleicht war entscheidend, dass wir ganz unbedarft an die Sache herangegangen sind", sagte Jobmann. Am kommenden Wochenende beim Turnier des Breitenfelder SV in Mölln will er trotz des Erfolgs eine andere Besetzung spielen lassen als in Trittau.

Den zweiten Teil der Punktrunde wollen die Ahrensburger von Februar an in unveränderter Formation bestreiten, Transfers dürfte es keine geben. "Wir wollen nicht, wir suchen nicht", sagte Jobmann. Vakant ist allerdings der Posten des Co-Trainers, den erst im Sommer Dirk Rau übernommen hatte. Der ehemalige Torjäger der Ligamannschaft sei jedoch zeitlich zu sehr eingeschränkt, so Jobmann, der sich nun nach einem neuen Assistenten umsieht.

Beim Holländers Winter-Cup kamen hinter dem SSC Hagen die beiden Favoriten Meiendorfer SV und SC Condor aus der Oberliga Hamburg auf die Plätze drei und vier. Schlusslicht wurde der Rahlstedter SC (Landesliga Hamburg). Metzner kündigte an, das Teilnehmerfeld für die Neuauflage voraussichtlich im Dezember um eine Mannschaft zu vergrößern.