Die Stormarner Oberliga-Basketballer verlieren nach großer Aufholjagd gegen die zweite Mannschaft der Lübecker TS mit 80:90

Bargteheide. Mit einer Vielzahl von erfahrenen Spielern kann auch in einer Basketballmannschaft einiges erreicht werden. Die routinierten (Alt-)Herren der Lübecker TS II sind dafür ein gutes Beispiel. In der Oberliga Schleswig-Holstein überlassen sie das Laufen den anderen Teams, mit ihrer Übersicht und ihrem exzellenten Zusammenspiel sind sie aber dennoch stets gefährlich.

Demgegenüber stand am Sonnabend mit dem gastgebenden TSV Bargteheide eine Mannschaft, die zwar über ältere aber eben auch über jüngere und somit eher unerfahrene Akteure verfügt. Da ihr Tempospiel lange nicht so funktionierte wie gewünscht und insgesamt die Fehlerquote zu hoch war, deutete sich für die Stormarner im dritten Viertel gar eine herbe Pleite an, die am Ende nach starker Aufholjagd mit 80:90 (33:46) noch vergleichsweise glimpflich ausfiel.

Beim 42:71 Mitte des dritten Viertels glaubte wohl auch von den Zuschauern in der gut gefüllten Zweidrittel-Sporthalle am Louise-Zietz-Weg kaum noch jemand an die Wende. Zu löchrig erwies sich die Defensive der Bargteheider bis dahin. Die Hausherren hatten bei den Rebounds fast immer das Nachsehen. "Wir haben uns vor allem in der ersten Halbzeit hinten wie vorne nicht besonders clever angestellt", sagte Spielmacher Patrick Filter, der derzeit ständig zwischen den USA und Deutschland pendelt, weil er in Kalifornien eine Pilotenausbildung absolviert. Diese will der 28-Jährige möglichst bis zum kommenden Sommer erfolgreich abgeschlossen haben.

Auch Gregor Krönke war enttäuscht. "Wir wollten die Lübecker mit viel Druck im Angriff zu Fehlern zwingen und von den Außenpositionen punkten. Dieses Konzept ist in der ersten Hälfte nicht aufgegangen", sagte der Trainer.

Einige Leistungsträger blieben deutlich unter ihrer Normalform. Dazu zählte Torben Gode. Der Center schaffte in dieser Saison den Durchbruch und zählt in den meisten Partien mit zu den besten Korbjägern. Gegen die Hansestädter leistete er sich aber viele Fouls und kam selbst nur zu vier Punkten. Gode: "Wir hatten wohl zu viel Respekt. Bei mir war natürlich heute noch viel Luft nach oben." Trotz seiner beachtlichen Körperlänge von 2,04 Meter war der 22-Jährige gegen seine abgezockten Gegenspieler meist nur zweiter Sieger. Nach eigener Aussage hatte er zuletzt mehrfach mit dem Gedanken gespielt, zu einem höherklassigen Verein zu wechseln. Das sei aber jetzt kein Thema mehr. Gode: "Ich bleibe. Wir zählen schließlich zu den drei besten Mannschaften der Oberliga."

Das stellten die Bargteheider aber erst im abschließenden Viertel unter Beweis, als sie konzentrierter spielten, besser trafen und auch ein klein wenig davon profitierten, dass dem Gegner die Puste ausging. Beim Stand von 80:84 (39. Minute) träumte manch einer wohl sogar von einer Wende, ehe sich die Gastgeber mit einigen hektischen Aktionen doch um ein zählbares Resultat brachten. "Positiv ist, dass wir nicht aufgegeben haben. Wir müssen nun aus dieser Niederlage lernen", sagte Filter, der im abschließenden Viertel wie entfesselt spielte und am Ende mit 19 Zählern erfolgreichster Korbjäger seines Teams war.

Nach zuletzt vier Siegen am Stück wirft dieses verlorene Spiel die Bargteheider aber nicht um, darin sind sich Spieler wie Trainer einig. Schließlich stimmte die Moral, und in der ausgeglichenen Liga ist ohnehin noch alles möglich. Filter: "Jedes Team kann in dieser Spielklasse jeden schlagen. Wir sind im Soll und haben jetzt viel mehr Selbstvertrauen als noch in der vergangenen Saison."

Der Glaube an die eigenen Stärken wird auch erforderlich sein, um am kommenden Sonnabend (17 Uhr, Louise-Zietz-Weg) im Achtelfinalspiel des Landespokalwettbewerbs gegen den MTV Itzehoe (Regionalliga) einigermaßen mithalten zu können. Dabei wird es ein Wiedersehen mit dem früheren Bargteheider Korbjäger Johannes Weißbach geben. Anschließend folgt die Weihnachtsfeier im Restaurant eines Teamsponsoren.

Die weiteren Punkte für den TSV Bargteheide erzielten: Sebastian Wichmann (17), Sören Meinken (14), Drazen Sander (8), Moritz Hansen (7), Jan Lehnhoff (6), Gerrit Reimers (4) und Daniel Buczkowski (1).