Die Fußballspieler des SV Eichede werden diese Saison schon in einer besseren Verfassung gewesen sein als im Moment, zwei Tage nach ihrer Weihnachtsfeier, einem ziemlich fröhlichen Fest.

Steinburg. Heute Abend muss die Mannschaft trotzdem noch einmal ran, Abschlusstraining vor der Winterpause, danach ist bis zum 6. Januar frei.

Sportlich ist es ein richtig gutes Jahr gewesen für den Tabellendritten der Schleswig-Holstein-Liga, und auch sonst haben die Verantwortlichen ihre Hausaufgaben gemacht. Der Verein verlängerte den Vertrag mit seinem Chefcoach Hans-Friedrich Brunner und dessen Assistent Danilo Blank, und dass zugleich A-Juniorentrainer Gerd Dreller einen neuen Kontrakt unterzeichnete, soll noch einmal das Gesamtkonzept des für seine hochwertige Nachwuchsarbeit bekannten Klubs betonen.

Die Einigung sei "nur Formsache" gewesen, sagte Brunner, "wir wollen langfristig zusammenarbeiten". Der 50-Jährige hat sich vorerst zwar nur bis zum Juni 2012 an den SVE gebunden, "gefühlt aber für weitere vier oder fünf Jahre", sagte er. Die Zielsetzung der Verantwortlichen ist, in absehbarer Zeit einen Landestitel nach Steinburg zu holen, Brunner selbst machte erneut auch den Aufstieg zum Thema. "Ich kann mir die Vierte Liga gut vorstellen", sagte er, "am liebsten mit dem SVE." Der Eutiner, im Hauptberuf bei der Polizei beschäftigt, wird immer mal wieder gefragt, ob ihn nicht auch ein größerer Klub reizen würde, aber er will in Schleswig-Holstein bleiben: "Es sei denn, es fragt der HSV oder der VfL Wolfsburg."

Brunner hatte das Amt bei den Stormarnern im Frühjahr 2008 übernommen, er hat sein Team zum Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga und dort auf Anhieb auf Rang drei geführt. Er ist stolz auf die Erfolge einer auffallend jungen Mannschaft, deren Entwicklungsprozess er fortsetzen möchte. Für gut ausgebildeten Nachwuchs soll weiterhin A-Juniorencoach Dreller sorgen. Sein Auftrag: Wiederaufstieg in die Regionalliga Nord.

Zunächst aber kommt ein Neuer in die Ligamannschaft, der für Eicheder Verhältnisse beinahe schon ein Routinier ist. Zur Rückrunde verpflichtete der Klub nach langen Verhandlungen Florian Stahl, 25, bislang aktiv für den TSV Lütjenburg. Im Dress des ehemaligen Vereins von Co-Trainer Blank erzielte der Offensivmann in 62 Verbandsligaspielen 53 Tore.

Obwohl der Berufssoldat erst im Januar von einem Auslandseinsatz in Afghanistan zurückkehrt, sortiert Brunner ihn in die Kategorie "Soforthilfe" ein. "An ihm waren ja auch höherklassige Vereine interessiert. Er passt in unser Konzept, ist vielseitig einsetzbar und wird sehr schnell eine Alternative sein", sagte er. Stahl ist zudem der erste Europameister im Dress des SVE. Im Oktober hatte er in den Niederlanden mit dem Bundeswehr-Nationalteam den Titel der Militär-EM geholt, war mit fünf Treffern Torschützenkönig.

Für die zuletzt eher harmlose Offensivabteilung der Mannschaft könnte Stahl eine entscheidende Bereicherung sein, Brunner schätzt an dem Neuzugang aber vor allem dessen Einsatzfreude. "Was Willensstärke und Leistungsbereitschaft angeht, ist er ein absolutes Vorbild", so der Coach. "Es spricht sehr für den Verein, dass ein Spieler wie Stahl hier zusagt." Eine Alternative mehr also, die Brunner womöglich dringend gebrauchen kann, denn der Trainer rechnet mit einer angesichts zahlreicher Nachholspiele "langen und harten" zweiten Saisonhälfte. Die Vorbereitung beginnt nach Hallenauftritten beim Oldesloer Rudi-Herzog-Pokalturnier (8. Januar) und beim Hallenmasters in Kiel (15. Januar) voraussichtlich am 22. Januar.