Joyce Grimm aus Bargteheide ist das größte Talent in der Badmintonsparte des TSV Trittau

Trittau. Stolz durfte sie sein, Joyce Grimm, die mit 15 Jahren schon Landesmeisterin ist im Badminton, Siegerin im Damen-Einzel. Aber nicht nur Erfolge machen der Teenagerin Spaß, sie will sich auch weiterentwickeln, und so verriet sie nach dem Überraschungstriumph beim Heimspiel in der Sporthalle ihres Vereins TSV Trittau, dass ihr ein Duell mit Seriensiegerin Neele Voigt von Blau-Weiß Wittorf Neumünster ebenso lieb gewesen wäre wie der Titel. "Zur Not hätte ich auch ohne einen Punktgewinn verloren", sagt Joyce, "aber es wäre eben schön gewesen, einmal auszuprobieren, wie groß der Abstand ist." Voigt, die Vorjahressiegerin, fehlte jedoch ebenso aus beruflichen Gründen wie Trittaus Spitzenkraft Janet Köhler.

Also kam es zum vereinsinternen Endspiel, bei dem Joyce sich gegen die sieben Jahre ältere Charlotte Persson durchsetzte, nach spannendem ersten Satz letztlich klar mit 24:22, 21:14. Ihr bestes Badminton aber, sagte sie selbst, habe sie im Halbfinale gegen Sonja Klahn (Schleswig 06) gespielt, beim Drama in drei Akten, das in Zahlen mit einem 21:18, 19:21, 21:17 endete.

Annekatrin Lillie gewinnt die Titel im Doppel und Mixed

Joyce, ehemalige Jugend-Nationalspielerin mit der Option auf Rückkehr in den Bundeskader, gilt in Trittau als Perspektivspielerin für die Zweite Bundesliga, zunächst einmal aber für die Regionalliga Nord. Man kann wohl sagen, dass die Schülerin aus Bargteheide im Trikot von Schleswig-Holsteins Nummer eins spielt, das machten die Landesmeisterschaften trotz der mäßigen Beteiligung und der Absage mehrerer Favoriten deutlich. Von fünf Titeln gingen schließlich vier an den TSV, nur einmal triumphierte Dauerrivale Blau-Weiß Wittorf.

Den Neumünsteranern mag als Trost geblieben sein, dass sie den wichtigsten Wettbewerb für sich entschieden, das Herren-Einzel in Person von Jan-Collin Strehse. Der Topfavorit setzte sich ohne Satzverlust durch und ohne zum von vielen erwarteten Duell mit seinem für Trittau aktiven Bruder Alexander antreten zu müssen. Der hatte mit sich und seinen Schlägern, bei denen ein ums andere Mal die Saiten rissen, zu kämpfen und scheiterte überraschend schon in der Vorschlussrunde an Lars Rieger.

Das Mixed aber gewann Alexander Strehse dann mit Annekatrin Lillie, im Finale waren die Trittauer unter sich. Nur Silber blieb nach dem 21:15, 14:21, 21:12 für Nico Coldewe/Persson. Auch im Herren-Doppel zeigte der Stormarner Vorzeigeklub seine Dominanz. Rieger/Thies Wiediger schlugen ihre Klubkameraden Coldewe/Alexandros Dimitriou mit 21:15, 12:21, 21:13.

Im Damendoppel hatten Lillie/Persson die Nase vorn, zwei Siege reichten zu Gold. Es waren insgesamt nur drei Paarungen im Modus "Jeder gegen jeden" angetreten, so kam auch Joyce noch aufs Siegerpodest, obwohl sie mit Stina Hintze beide Matches verlor.

Joyce, eigentlich zu Hause in der Altersklasse U 17, braucht nun erst einmal eine Pause zwischen all ihren Auftritten auf Jugend- und Erwachsenenmeisterschaften und im Punktspielbetrieb. Für die Schule muss sie schließlich auch noch etwas tun, "da wäre ein freies Wochenende mal ganz nett", sagte sie. Die U-22-Landesmeisterschaften am 11. Dezember, wieder in Trittau, wird sie daher auslassen und, abgesehen von den Punktspielen, wohl erst im neuen Jahr wieder von sich reden machen. Anfang Januar vertritt die Landesmeisterin Schleswig-Holstein dann in Güstrow auf den norddeutschen Titelkämpfen.