Der Doppel-Torschütze Patrick Hiob wird von den Fans gefeiert

Oststeinbek. Die Fans lieben ihn, aber das ist nur einer der Gründe, warum Patrick Hiob beim Oststeinbeker SV ein paar Freiheiten mehr genießt als all die anderen. Nach der Auswechslung erst einmal eine Zigarette, statt brav bis zum Schlusspfiff auf der Bank zu sitzen, das ist manchen Fußballspieler schon teuer zu stehen gekommen. Zu Hiob gehört es einfach dazu. Rauchend ging er hinüber zum Publikum, das schon in bester Feierlaune war angesichts des sich andeutenden 5:1 (2:1)-Erfolgs über den SC Concordia, und als der Doppeltorschütze die treuesten Anhänger erreichte, bejubelten sie ihn mit Sprechchören als "Fußballgott".

Zwölf Saisontore hat der 29-Jährige auf seinem Konto, zwölf gute Argumente für Trainer Stefan Kohfahl, sich gut zu stellen mit seinem manchmal eigenwilligen Angreifer. Beim OSV sehen sie Hiob als "Typen", der zuweilen zwar aus der Reihe fällt, mit seiner Art aber das Team belebt. Auf dem Feld ist er einer für die genialen Momente, wie bei seinem Volleyschuss gegen Concordia zum 2:0 (27. Minute). Zuvor hatte er einen Distanzschuss von Alexander Pohlmann zur Führung abgefälscht.

Früh deutete sich so der siebte Saisonsieg an, in einer Begegnung, die Kohfahl später zum "wichtigsten Spiel des Jahres" erhob: "Wir können jetzt sagen, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden." Der Anschlusstreffer von Junior Ngole (45.) nährte nur kurz Zweifel am Erfolg im letzten Heimspiel vor der Winterpause, dann machten Michael Weiß (52.), Pohlmann (64.) und Lukasz Sosnowski (67.) alles klar. Vor allem Pohlmann, vergangene Saison noch A-Juniorenspieler, zog mal wieder das Interesse auf sich, und so blieb die Frage, wie lange der 19-Jährige noch im OSV-Trikot kickt. "Ich habe schon andere Spieler zu Profis gemacht", sagte Kohfahl, "und auch er hat das Potenzial, diesen Weg zu gehen." Pohlmanns Vertrag läuft noch bis 2012.

Schon in diesem Winter könnte einiges passieren in Oststeinbek, wo hinter den Kulissen viele schwierige Charaktere aufeinandertreffen. Manch Spieler steht auf dem Prüfstand, aber auch neue Gesichter wechseln an den Meessen: Söhren Grudzinski, 35, kommt vom SC Condor, zudem laufen Gespräche mit Felix Römhild über eine Rückkehr vom FC Sylt.

Oststeinbeker SV: Werth - Blohm, Koca (74. Au), Rabenhorst (24. Atug), Lasko - Mokaddem, Sosnowski, Weiß, Aydin - Hiob (83. Juckel), Pohlmann.