Die Mannschaft von Trainer Runge übernimmt nach 2:1 beim SV Eichede II die Tabellenführung

Ahrensburg. Die Spieler feierten ausgelassen die Rückkehr an die Tabellenspitze, und sogar Trainer Thomas Runge ließ sich ein wenig anstecken von der ganzen Euphorie nach dem 2:1-Sieg des SV Timmerhorn-Bünningstedt im Gipfeltreffen der Fußball-Kreisliga Stormarn beim SV Eichede II. Runge ist ja einer, der perspektivisch denkt und in Konzepten. Er arbeitet gleichzeitig an der Qualität der Mannschaft und an den Strukturen des Vereins. "Das ist hier ein Gesamtpaket, und es wäre Motivation und Belohnung für alle, wenn wir in der kommenden Saison eine Klasse höher spielen würden", sagte er. "Wir wollen das Dorf aus seinem Dornröschenschlaf holen."

Das waren schon große Töne für einen, der sich für gewöhnlich zurückhaltend äußert, wenn es um kurzfristige Ziele geht. Mit seinem erfahrenen Team aber bleibt Runge kaum eine Wahl, als nach dem Titel zu greifen. Den Blick für die Realität verliert er dabei nie. "Eichede hätte dieses Spiel ebenso gut gewinnen können wie wir", sagte er. "Mit unserer Leistung war ich nicht einverstanden, wir können das viel besser." Torjäger Dirk Schneider und Marco Westphal ließen Timmerhorn am Ende trotzdem jubeln.

Zumindest in Durchgang eins allerdings waren die Gastgeber die Mannschaft mit den besseren Chancen, Vollstreckerqualitäten aber fehlten. "Das ist der einzige Vorwurf, den wir uns machen müssen, dass wir die Möglichkeiten nicht genutzt haben", sagte Trainer Andreas Gahleitner. Seine Mannschaft liegt in der Tabelle nun zwei Punkte hinter Timmerhorn auf Rang zwei.

Kandidaten für ganz oben aber bleiben auch der SSV Pölitz, dessen 2:0 über den Witzhaver SV Ergebnis einer kämpferisch starken Vorstellung war, und der VfL Tremsbüttel, der mit einem 12:1 über den SSV Großensee aufhorchen ließ. "Vorn setzten die Jungs schon ganz gut um, was ich von ihnen erwarte, und auch hinten gewinnen wir an Sicherheit", sagte Neu-Trainer Marco Schier nach dem zweiten hohen Sieg im zweiten Spiel unter seiner Verantwortung.

Der VfL, so Schier, wolle nun in Lauerstellung bleiben, und positiv betrachtet ist das wohl auch eine gute Beschreibung für die Situation des SV Hamberge. Der Tabellenvierte musste allerdings eine empfindliche Schlappe hinnehmen im Nachbarschafts- und Prestigeduell mit dem SV Preußen Reinfeld. Sieben Mann hatten im Sommer den Verbandsliga-Absteiger in Richtung Hamberge verlassen, nun verloren sie bei ihrem Ex-Klub mit 1:3. "Im Umfeld ist viel geredet worden über diese Partie", sagte Preußen-Coach Jochen Prieß, "mit unserem Sieg haben wir bei den Fans die totale Begeisterung ausgelöst." Für den Tabellenzehnten sieht es so aus, dass er dem Abstiegskampf diesmal wohl entgehen kann.

Selbsternannter erster Kandidat auf einen Platz in der Kreisklasse A ist ab sofort der SV Hammoor, der nach einem unerklärlich schwachen Auftritt und einem 0:4 beim TSV Bargteheide II neues Schlusslicht ist. "Das war absolut unterirdisch. Wir haben nur Einzelkönner, keine Mannschaft", sagte Andreas Schewski. Sein Trainerkollege Walter Thielenhaus und er wollen trotzdem weitermachen beim SVH. Schewski: "Es muss jetzt aber auch eine Reaktion aus der Mannschaft kommen."

Eben die hat es bei Bargteheides Reserve schon gegeben, zur Begeisterung von Coach Frank Witte. "Endlich hat man mal dieses Knistern, den Willen gespürt", sagte er. Lohn war der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Unmittelbar vor dem TSV Bargteheide II rangieren der VfL Oldesloe und der TSV Zarpen, die sich in einer niveauarmen Partie 1:1 trennten - ein Remis, das keinem der beiden Teams so recht weiterhilft.

Aufregung gab es im Kurparkstadion, wo der Sechste Union Oldesloe den Achten SG Hoisdorf/Stormarn 2000 mit 4:0 bezwang. Gästecoach Stefan Grau ärgerte sich vor allem über die Verletzung von Libero Tobias Mordziol, der früh mit einem Außenbandriss ausschied. "Das Spiel war zwar hart, aber sicher nicht unfair", entgegnete Union-Sprecher Hans-Dieter Mareck.