Der 19-Jährige glänzt beim Sieg über den Bramfelder SV als zweifacher Torschütze

Oststeinbek. Am Morgen hatte Alexander Pohlmann nicht einmal funktionstüchtige Fußballstiefel, nun stand er im fahlen Schein des Flutlichts am Meessen und zeigte seine Schuhe. Der Stürmer hat eine gute Wahl getroffen bei seinem Einkaufsbummel und sich gleich richtig wohlgefühlt in seinen neuen Buffern, das bewies der 19-Jährige mit zwei Toren und einer Vorlage zum 3:1 (3:0)-Erfolg des Oststeinbeker SV, und irgendwie schien es ein Glück für ihn, dass sein altes Schuhwerk im Abschlusstraining den Dienst versagt hatte. Drei Tage zuvor gegen den USC Paloma (1:1) war Pohlmann mit drei vergebenen Großchancen und einer Gelb-Roten Karte noch die tragische Figur gewesen.

Nun, nach dem wichtigen Triumph über den Bramfelder SV, lobte Trainer Stefan Kohfahl das Talent als "momentan einen der besten Spieler der Oberliga Hamburg", und das sind schon gewichtige Worte über einen, der vor ein paar Monaten noch A-Junior war. Pohlmann selbst wollte lieber keine großen Töne spucken nach seinem starken Auftritt. "Gegen Paloma war das Quäntchen Glück nicht da, aber zu Hause ist alles anders mit unseren Fans im Rücken", sagte er. Zu den 287 Zuschauern, merkte Gästecoach Michael Noffz später allerdings mit feiner Ironie an, habe man in der ersten Halbzeit noch elf Bramfelder zählen müssen.

Gruhne und Jawla verlängern Verletztenliste der Stormarner

Tatsächlich lieferte der Aufsteiger eine enttäuschende Vorstellung ab, gegen eine Oststeinbeker Mannschaft, die nach zuvor drei Spielen ohne Sieg und geplagt von Personalsorgen von Beginn an überraschend couragiert auftrat. Als Ersatz für Gökhan Cihan (Risswunde am Bein), der gegen den USC Paloma noch einziger Stürmer war, entschied sich Kohfahl für eine Doppelspitze und fand aus der Not heraus eine Lösung, die Zukunft haben könnte. Erst legte Pohlmann für seinen Nebenmann Patrick Hiob auf (11. Minute), beim 2:0 (31.) war es umgekehrt - das nennt man im Fußballjargon dann ein gut harmonierendes Duo. Pohlmanns zweiter Treffer (33.) war schon die Entscheidung, Sören Seiferts Ergebniskorrektur (68.) hatte nur statistischen Wert.

Die Verletztenliste des OSV, das war der negative Aspekt des Abends, wird indes immer länger. Größtes Sorgenkind ist nun Lamin Jawla, der sich, wie Untersuchungen jetzt ergaben, in der Partie bei Paloma einen Mittelfußbruch zuzog. Gegen Bramfeld erwischte es Torwart Christian Gruhne. Für den Schlussmann war schon nach einer Halbzeit wegen einer Zerrung Schluss. "Ich hoffe, dass ich in einer Woche wieder spielen kann", sagte Gruhne, "aber wenn man realistisch ist, wird das wohl ziemlich sicher nichts."

Probleme, die Kohfahl erst einmal beiseite schob zugunsten der Freude. "Intern", verriet er später beim Mannschaftsessen zwischen Salat und Bifteki, "hatten wir die Partie unter die Überschrift 'Abstiegskampf' gestellt." Ein Thema, von dem Pohlmann nun nichts mehr hören will. "Mein nächstes Ziel", sagte der Doppel-Torschütze, "ist die Qualifikation für die Hamburger Hallenmeisterschaften."

Oststeinbeker SV: Gruhne (46. Werth) - Blohm, Koca, Rabenhorst, Lasko - Na (86. Au), Sosnowski, Weiß, Mokaddem - Hiob (89. Atug), Pohlmann.